: Rekruten zum Sex gezwungen
MOSKAU ap ■ Russische Soldaten haben nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation in der Metropole St. Petersburg regelmäßig Rekruten zur Prostitution gezwungen. Die Staatsanwaltschaft kündigte am Montag Ermittlungen an, wie der Radiosender Echo Moskau berichtete. Die Gruppe Soldatenmütter berichtete von einem 20-Jährigen, der von Kameraden zu sexuellen Dienstleistungen gezwungen wurde. Das Geld habe er abliefern müssen, sagte Sprecherin Ljubow Jeschelewa. Der Rekrut sei nicht der einzige Fall, sagte Jeschelewa. Ein ähnlicher Vorwurf sei bereits 2005 aufgekommen. Die Leiterin von Soldatenmütter, Walentina Melnikowa, erklärte, in manchen Einheiten „kommt so etwas immer wieder auf“. Ein Menschenrechtler sagte Echo Moskau, in der betroffenen Einheit sei bereits vor Jahren von erzwungener Prostitution berichtet worden. Die Staatsanwaltschaft habe jedoch nicht reagiert. Bei den russischen Streitkräften kommt es immer wieder zu brutalen Übergriffen gegen Rekruten. Vor gut einem Jahr hatten Kameraden einen 18-Jährigen derart gequält, dass ihm beide Beine und die Genitalien amputiert werden mussten.