piwik no script img

■ Nie mehr ARD-ChefReiter ohne Roß

Sie haben ihn „Totengräber“ genannt, „apokalyptischen Reiter“. Zwei Jahre führte Udo Reiter die ARD-Geschäfte und versuchte mit Getöse seine „ARD- Reform“. Nun ist er das Amt los, ab Januar übernimmt es Peter Voß vom SWR. Als Reiter am Donnerstag seine Abschiedsvorstellung gab, war nichts mehr zu spüren von dem Zank, mit dem er die ARD erst interessant machte. Vor Weihnachtsgesteck und Kerze erzählte der Intendant leidenschaftslos, die ARD habe „Hausaufgaben gemacht“ – keine Vorstöße, auch nichts gegen das ZDF. Er ist nur noch MDR-Chef, der berichten muß, daß in seinem Dritten zu der Sendung „Hier ab vier“ noch eine kommt, die „Dabei ab zwei“ heißt. Muß sich wundern, daß man den MDR immer noch für eine Volksmusikstation hält: „Selbst wenn's gar nicht mehr stimmt, kommt man von dem Image nicht mehr runter.“ Vielleicht bringt 1999 den alten Reiter wieder: z.B. seine alte Idee, sich den klammen ORB einzuverleiben. Lockt man ihn, ob nicht das TV des Brandenburger Senders mit dem des MDR fusionieren könnte, druckst er herum. Dann: „Selbstverständlich sind wir bereit zu helfen, wenn es irgendwo not tut.“ löw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen