: Reinkes Blackout
■ St. Pauli bleibt weiter auf der Verliererstraße / Gegen 10 Berliner 1:2 vergeigt Von Marco Carini
Aus der Traum? Weiter Waldhof statt Werder, Mainz statt München? Nach der erneuten Pleite, diesmal mit 1:2 bei Hertha BSC, sind die Kicker vom Millerntor nun auf fremde Hilfe angewiesen, um doch noch ins Oberhaus aufzusteigen.
Hatten die Jungs in Braun-Weiß noch am vergangenen Montag gegen Fortuna Köln nur 23 Minuten gebraucht, um einen 3:1 Vorsprung herauszuschießen, lagen sie am Samstag nach der gleichen Spielzeit bereits mit 0:2 hinten. Nach 18 Minuten nahm Torwart Andreas Reinke, in Gedanken wohl schon bei seinem neuen Arbeitgeber Kaiserslautern, einen Rückpaß von Thorsten Fröhling im Torraum regelwidrig mit den Händen auf. Den Blackout bestrafte Marco Zernicke mit einem Freistoß-Knaller unter die Latte.
Fünf Minuten später verlor Dirk Dammann im Strafraum ein Kopfballduell gegen Berlins östereichischen Mittelstürmer Ogris, der sich dafür mit dem zweiten Berliner Tor bedankte.
Auch daß der äußerst unsichere Schiedsrichter Holz die Berliner Gastgeber nach 27 Minuten dezimierte, indem er Bremser gelb-rot und damit den Weg in die Kabine zeigte, half den ausgebrannt wirkenden Kiez-Kickern nicht mehr. Sie schnürten die 10 Berliner zwar in deren Strafraum ein, agierten vor dem Tor aber ideenlos. Lediglich Jungstürmer Jens Scharping, der sich allmählich zum Goalgetter Nummer 1 entwickelt, schaffte es noch, den Ball in der 54. Minute mit dem Kopf aus einem Meter über die Linie zu drücken.
Der Rest ist Hoffen. Nachdem Uerdingen durch einen 1:0 Sieg in Wolfsburg am Freitag bereits an St. Pauli vorbeizog und morgen abend gegen Bochum seinen Vorsprung ausbauen kann, richten sich heute abend alle Hamburger Augen und Ohren nach Homburg. Beim Abstiegskandidaten benötigen die Münchner Löwen nur einen einzigen Punkt, um St.Pauli aus den Aufstiegsrängen zu schießen. Nach dem Heimspiel gegen Mannheim am kommenden Samstag könnten dann St. Paulis Bundesliga-Träume endgültig ausgeträumt sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen