: Regierung gibt nach
■ Meuternde Soldaten in Tadschikistan geben Waffen ab. Kämpfe im Osten
Duschambe/Moskau (dpa) – In Tadschikistan haben meuternde Truppen nach Zugeständnissen der Regierung begonnen, ihre Waffen abzulegen und in die Kasernen zurückzukehren. Der tadschikische Innenminister Saidamir Suchurow begründete das Einlenken der Regierung damit, daß sich das Land am Rande eines Bürgerkrieges befunden habe. „Einen neuen Konflikt wird das Land einfach nicht überleben“, sagte er. In den Städten Tursunsade und Kurgan-Tjube westlich und südlich der Haupstadt Duschanbe stabiliserte sich die Lage. Die beiden Städte waren insgesamt zehn Tage lang von den aufständischen Kommandeuren Mahmud Khudojberdijew und Imod Baimatow belagert worden.
Präsident Emomali Rahmonow hatte, wie von den Aufständischen gefordert, am Sonntag einige Politiker aus der Führung des Landes von ihren Posten entlassen. Für die meuternden Soldaten kündigte Rahmonow eine Amnestie an, wenn sie bis Mittwoch ihre Waffen abgäben. Wie es hieß, sollten zusätzliche Regierungssoldaten in die Region Tawil-Dara im Osten Tadschikistans verlegt werden. Der meuternde Kommandant Khudojberdijew kündigte nach den Zugeständnissen der Regierung an, seine Brigade in das Kampfgebiet zu schicken.
Unterdessen kam es im Osten erneut zu erbitterten Kämpfen zwischen Truppen der prorussischen Regierung und der fundamentalistisch-islamischen Opposition. Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete, griffen rund 350 Guerillas in der Region Tawildara nahe der afghanischen Grenze an. Angaben über Verluste wurden nicht gemacht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen