Regiert von Kindern

betr.: „Jünger als die Grünen selbst. Der 22-jährige Malte Spitz will für den Vorstand der Partei kandidieren“, taz vom 28. 9. 06

Es wird nicht mehr lange dauern, dann werden wir von Kindern regiert. Für jeden anderen Beruf braucht man Qualifikationen ohne Ende – nur für einen der verantwortungsvollsten Berufe ganz offensichtlich nicht. Gestern noch im Internat und morgen im Parteivorstand. Mir stehen die Haare zu Berge.

Da wird hoch qualifizierten Langzeitarbeitslosen mangelnde Qualifikation vorgeworfen, sie sollen nach jahrelanger harter Arbeit für 1 Euro pro Stunde Sklavenarbeit verrichten, und diese smarten Jünglinge werden ohne Berufsausbildung, ohne jegliche Qualifikation und ohne den Hauch wirklicher Lebenserfahrung in den Vorstand einer Partei gehievt. Ich finde das skandalös. Hier sollten wenigstens Mindestalter und Berufsabschluss als Voraussetzung gefordert werden. Mir schwant, dass der Spruch „Wer nichts wird, wird Wirt oder geht in die Politik“ der Wahrheit verdammt nahe kommt. Oder würden Sie einen 22-Jährigen an die Spitze von VW oder der Deutschen Bank berufen? R. ERWIN, Solingen