: Reform zu schnell für alle
SEKUNDARSCHULE Streit über Start für Schul- reform. FDP unterstellt Senator „Reformhektik“
Zum nächsten Schuljahr 2010/2011 will Berlins rot-roter Senat die Haupt-, Real- und Gesamtschulen zusammenlegen, doch CDU und FDP geht das zu schnell. „Es gibt keinen Grund für die Hektik des Schulsenators“, teilte Fraktionschef Frank Henkel am Mittwoch mit und forderte, zunächst mit Experten und Betroffenen zu diskutieren. Anstelle des rot-roten Projekts strebe er eine „parteiübergreifende Konsenslösung“ an, die dann länger Bestand haben würde. FDP-Bildungsexpertin Mieke Senftleben betonte: „Ein Vorhaben wie die rot-rote Schulstrukturreform kann keine Verwaltung so schnell in einer vernünftigen Qualität umsetzen.“
Die Schulreform ist an diesem Donnerstag Thema im Rat der Bürgermeister. Dieser kann dazu dem Senat Vorschläge machen, stoppen kann er die Reform nicht. Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) hofft, dass das Abgeordnetenhaus das Reformgesetz noch in diesem Jahr verabschiedet. Nach dem Plan werden Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu Sekundarschulen zusammengelegt. Das Gymnasium besteht weiter, ebenso das Modellprojekt Gemeinschaftsschule. Würde die Reform erst ein Schuljahr später umgesetzt, fiele das wohl mit dem Wahlkampf zum neuen Abgeordnetenhaus zusammen. Union und FDP warfen Zöllner vor, dies verhindern zu wollen, Senftleben sprach von „parteitaktisch motivierter Reformhektik“. (dpa)