■ Dokumentation: Reflexion von Differenz
Mit der Einrichtung dieses Lernbereichs begegnet die Schule im Land Brandenburg den Chancen und Herausforderungen, die mit den gesellschaftlichen Veränderungen verbunden sind, den sozialen Problemen der Gegenwart, dem Nebeneinander verschiedener Kulturen, Lebensauffassungen und Lebensweisen, Weltanschauungen und Religionen. (...) Gegenstand (...) ist die Lebensgestaltung von Menschen unter besonderer Berücksichtigung der ethischen Dimension und der Sicht unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen. (...) Dabei ist es nicht Aufgabe, ein verbindliches Menschenbild zu vermitteln.
(...) Schülerinnen und Schüler können sich nur dann eine eigene Position in der Vielfalt der ihnen angebotenen Wertvorstellungen, Wertungen und Ideologien erarbeiten, wenn sie umfassend über die Grundlagen der heutigen gesellschaftlichen Realität informiert sind. (...) Werte wie Mitmenschlichkeit, Friedfertigkeit, praktizierte Solidarität, Toleranz und Demokratie bieten die Möglichkeit, sich abzugrenzen gegen Rechtsextremismus, Diktatur, Unmenschlichkeit und anderes Unrecht. (...) Die Grenze der Toleranz wird überschritten, wo aus Stolz auf die eigene Gruppe begonnen wird, negative Empfindungen gegenüber Gruppen anderer Herkunft zu erzeugen, andere zu diskriminieren und vom Leben der Gemeinschaft auszuschließen. Im Blick auf die Dimension interkultureller Bildung kann es nicht darum gehen, Fremdes zu vereinnahmen, auch nicht darum, wahrgenommene Unterschiede zu anderen zum eigenen Vorteil gegen sie zu wenden. Es geht vielmehr darum, biographische, kulturelle, weltanschauliche bzw. religiöse Identität in der Wahrnehmung und Reflexion von Differenz auszubilden.
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