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Rechter Castor-Protest

In Uelzen wollten Neonazis gegen den Castor marschieren. Linke Gegendemo verhinderte dies

HAMBURG taz ■ Unter der Parole „Umweltschutz ist Heimatschutz“ wollten am Samstag in Uelzen militante Neonazis aus Norddeutschland gegen „Castor-Transport und linke Gewalt“ marschieren. Doch die 150 Neonazis aus dem Umfeld der Jungen Nationaldemokraten (JN) und Freien Nationalisten (FN) kamen nur bis zum Auftaktplatz am Rande der Stadt in der Lüneburger Heide.

Nachdem über 1.000 Menschen dem Aufruf „Uelzen gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ von Umweltschutz- und Antifagruppen in die Innenstadt gefolgt waren, bewegten sich nach der Kundgebung an die 400 Personen zu dem Versammlungsort der Neonazis. Farbbeutel, Flaschen und Knallkörper flogen. „Nur mit einem starken Polizeiaufgebot konnten wir die Gegendemonstranten abdrängen“, sagte ein Sprecher der Uelzener Polizei. Erst als die Einsatzkräfte den von JN-Kader Benjamin Schnelle angemeldeten Aufmarsch weiträumiger abschirmten, konnten die Neonazis Thomas Wulff und Peter Borchert ungestörter vor der „Verseuchung von Blut und Boden“ warnen. Wegen des anhaltenden Protestes musste die Polizei dann aber den erlaubten Marsch untersagen.

Schon vor dem Aufmarsch hatte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg angekündigt, dass diese sich den Nazis genauso konsequent entgegenstellen werde wie dem Castor. Über das Internet hatten die „Freien Nationalisten“ bereits gegen den Castor mobilisiert und sich mit dem „bodenständigen Bürger und Bauer“ solidarisiert. Bei der Abreise der Neonazis kam es am Uelzener Bahnhof erneut zu Ausschreitungen. Die Polizei nahm 14 Antifa-Aktivisten in Gewahrsam.

ANDREAS SPEIT

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