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Recht teuer

■ Mammut–Prozeß: Bei Verhandlung um 210.000 Mark Schadenssumme sind 2.521 Zeugen geladen

Hamburg (dpa) - Vor dem Frankfurter Landgericht hat am Dienstag ein Verfahren begonnen, das als einer der aufwendigsten Prozesse in die deutsche Rechtsgeschichte eingehen könnte - denn geladen sind bis zum Jahresende 2.521 Zeugen aus In– und Ausland. Wird der Prozeß tatsächlich im bisher geplanten Umfang durchgeführt, dürfte er Millionen von Mark verschlingen. Der Anlaß nimmt sich demgegenüber mehr als bescheiden aus: Es geht um den Vorwurf des Betruges in 134 Fällen mit einer Schadenssumme von rund 210.000 Mark. Angeklagt ist ein 36 Jahre alter früherer Bezirksleiter der DAG in Frankfurt. Er soll öffentliche Gelder erschlichen haben, indem er für Seminare der Gewerkschaft mehr Teilnehmer als tatsächlich anwesend abrechnete oder solche Seminare schlicht erfand. Frankfurt ist nicht zum ersten Mal Schauplatz eines Gerichtsverfahrens, bei dem sich des Prozeßrechts unkundige Laien verwundert die Augen reiben. Mitte 1985 war es ein junger Frankfurter Amtsrichter, der zu einem ganz „normalen“ Verfahren wegen der Blockade eines US– Nachschubdepots einen Prozeß von sechs Wochen Dauer ansetzte und dazu als Zeugen publikumswirksam u.a. den Friedensforscher Carl–Friedrich von Weizsäcker lud.

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