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■ betr.: taz vom 3.4.90

Betr.: taz vom 3. 4.

„Lockerheit“ im Recherchieren und in Bewertungen zeichnet Euch ja aus - „so kommt's, daß man Euch wirklich liebt“!

So auch jetzt: Wenn Manfred Trost den Auftrag übernahm, vom Kölner Strategienkongreß der (west-)deutschen Linken zu berichten, dann ist mehr Genauigkeit zu erwarten. Steht es ihm frei, den Kongreß fast nur auf den Aspekt PDS-West zu reduzieren, selbst wenn das nur eine Marginale in Köln darstellte? Wenn - einschließlich Schlagzeile - der Eindruck erweckt wird, vor allem hätten sich heimatlose Linke gegen PDS-West-Gründungen zu sperren gehabt und dabei unterschlagen wird, daß es zuallererst die angereisten Vertreter der PDS selbst waren, die dringlich vor übereilten, den Selbstverständigungsprozeß

der Linken in der BRD nur störenden Schritten warnten, dann wird es zur tendenziösen Berichterstattung: Als hätte die Linke West sich wehren müssen gegen die „etwa 250 aus der DDR angereiste(n) GesinnungsgenossInnen, meist von der PDS“. Das ist unlauter. Mal ganz abgesehen davon, daß „meist von der PDS“ einfach die Vertreter von den Vereinigten Linken, den Nelken u. a. unterschlägt. Bitte mehr Aufmerksamkeit! Zumindest mir sind die Linken zu wichtig, um ihren schwierigen Verständigungsprozeß durch solche Lockerungsübungen zu stören.

Uwe Stelbrink

1142 Berlin

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