: Realsozialistisches Irangate?
Berlin (taz) - „Rumänien und Polen liefern Munition an nicaraguanische Contra“, hieß es gestern in diversen Tageszeitungen. Quelle: Thomas Ohlson, Mitarbeiter des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI. „Sie können diese Meldung vergessen“, meinte Ohlson auf eine Anfrage der taz, „die Information stammt nicht von mir, sondern erschien bereits im Januar, im Zusammenhang mit der Irangate– Affäre, als Aussage von Geheimagenten im International Herald Tribune. Auf der Pressekonferenz, die er gehalten habe, sei es um ein anderes Thema gegangen, meinte Ohlson weiter. Dabei habe er aber die Meldung, die er durchaus für glaubwürdig halte, aus dem International Herald Tribune angeführt, um auf blockübergreifende Verwicklungen im Waffenhandel hinzuweisen. „Was allerdings bezeichnend für den Nachrichtenmarkt ist, ist der Sachverhalt, daß die Herald Tribune heute dieselbe Reuter–Meldung übernommen hat und damit so tut, als wäre die Information tatsächlich aus Schweden von SIPRI und nicht von ihr selbst gekommen. Polens Regierungssprecher Urban hat die Behauptungen inzwischen dementiert.
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