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Razzia in PekingPolizei nimmt Homosexuelle fest

Die chinesische Polizei hat in Peking etwa 80 offenbar schwule Männer vorübergehend festgenommen. Grund dafür soll eine Sicherheitsüberprüfung gewesen sein.

Offensichtlich nicht in China: Homosexuelle. Bild: dpa

PEKING afp | In der chinesischen Hauptstadt Peking hat die Polizei in einer groß angelegten Aktion Dutzende Homosexuelle zwischenzeitlich festgenommenen. Die Beamten seien am Sonntagabend am größten Schwulentreffpunkt Pekings vorgefahren und hätten nach Angaben von Augenzeugen etwa 80 Männer vorübergehend in Gewahrsam genommen, sagte ein Sprecher einer Schwulenrechtsgruppe in der chinesischen Hauptstadt am Dienstag. Die Polizei habe die an dem Treffpunkt im Waldgebiet Mudanyuan aufgegriffenen Männer registriert und fotografiert.

Am Montagabend sei die Polizei erneut zu dem Treffpunkt gekommen und habe Ausweise kontrolliert, fügte der Sprecher hinzu. Noch sei unklar, ob es erneut Festnahmen gegeben habe. Der Zeitung Global Times zufolge nahm die Polizei auch Blutproben und Fingerabdrücke der zwischenzeitlich Festgenommenen. Ein Polizeisprecher gab demnach an, der Einsatz sei Teil der jährlichen Sicherheitsüberpüfung in Peking vor dem Nationalfeiertag am 1. Oktober gewesen, mit dem die Gründung der Kommunistischen Partei Chinas gefeiert wird.

Homosexualität wurde in China bis 2001 offiziell als Geisteskrankheit betrachtet. Trotz einer leicht gestiegenen Akzeptanz verschweigen in dem asiatischen Land viele Menschen ihre Homosexualität, da sie familiäre und gesellschaftliche Konsequenzen fürchten.

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