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Raucher-Risiko

■ Kommt bald die Gentech-Zigarette?

„Rauchen gefährdet die Gesundheit“ – diese Warnung, die heute schon auf jeder Packung Glimmstengel zu finden ist, könnte bald eine neue Bedeutung bekommen. Der französische Staatskonzern Seita, bekannt durch Gauloises und Gitanes, plant, die ersten Gentech-Zigaretten auf den Markt zu bringen. Bereits Anfang Dezember hat Seita einen Antrag für genmanipulierte Tabakblätter bei der EU-Kommission eingereicht.

Eine Genehmigung würde den ganzen Bereich vom Anbau der Tabakpflanzen bis zur Vermarktung als Zigaretten, Kau- oder Schnupftabak umfassen, teilte das Bundesgesundheitsamte (BGA) mit. Es hat daher gesundheitliche Bedenken gegen die Gentech-Zigaretten in Brüssel geltend gemacht. Die von Seita eingereichten Unterlagen würden nicht ausreichen, ein zusätzliches Risiko für den Verbraucher auszuschließen. Auch die Dänen haben Einwände erhoben. Dies reicht jedoch nicht aus, um den Handel mit genmanipuliertem Tabak zu verhindern.

Mit den Tabakpflanzen, die gegen das Herbizid Bromoxynil resistent gemacht wurden, fanden bereits sechs Freilandversuche in Frankreich statt. Eine unkontrollierte Ausbreitung der Pflanzen sei nach Angaben von Seita nicht möglich, da es sich um sterile Pflanzen handele, die sich nicht fortpflanzen könnten.

Für Hiltrud Breyer, Europaabgeordnete der Grünen, sind die Gentech-Zigaretten „ein sinnloses Produkt, bei dem die Risiken in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen“. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marliese Dobberthien fordert, daß neben einer „Gesundheitsverträglichkeitsprüfung“ derartige Zigaretten nicht „ohne Kennzeichnung“ in den Handel gebracht werden dürfen. Die EU- Richtlinien sehen eine Kennzeichnungspflicht nicht vor, und der Staatskonzern hatte ausdrücklich darum gebeten, seinen Antag vertraulich zu behandeln. Dobberthien vermutet, daß Seita klammheimlich eine Genehmigung erhalten wollte. Wolfgang Löhr

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