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■ RatMarktNeues fürs Velo

Viele Fahrradfahrer sind nicht einmal in der Lage, einen Schlauch zu flicken – das scheint der BUND zu meinen. Und schon bietet er ein Trekkingrad „mit weltweiter Mobilitätsgarantie“ an. Das heißt „friends“ und ist gekoppelt mit dem Personen- und Fahrradschutzbrief „BUNDum sorglos“, ein Produkt der Rheinland-Versicherung. Bisher exklusiv für BUND-Mitglieder, kann der Schutzbrief jetzt auch von jeder „friends“-KäuferIn mit nach Hause genommen werden. Er verspricht, die gestrandete BikerIn überall rauszuholen. Zum Beispiel durch Ersatzteilversand oder einen Rückreise-Service.

Wem diese Rundumversorgung zu aufdringlich erscheint, kann das BUND-Bike allerdings auch „ohne“ bekommen. Dann kostet es etwa 1.500 DM, 49 DM weniger – und dafür erhält man ein ordentliches Stück Fahrrad, das nun wirklich nicht nach Rahmen- oder Speichenbruch aussieht. Es ist ausgestattet mit vorderem und hinterem Standlicht und hat sogar einen Nabendynamo. Der macht zwar die Vorderradnabe dicker, ist aber nicht wetteranfällig. Bei der Schaltung darf zwischen Siebengang-Nabenschaltung und Kettenschaltung mit 24 Gängen gewählt werden – beide aus dem Hause Sachs und für den Stadtverkehr allemal geeignet. Und da der BUND für den Schutz der Umwelt zuständig ist, hat er den Hersteller, die VSF-Fahrradmanufaktur, gebeten, auf PVC-Komponenten zu verzichten, was auch bis in die Details – Schalthebel, Griffe, Lichtkabel – durchgehalten worden ist. „Friends“ wird ausschließlich über die VSF-Geschäfte verkauft.

Ein Rücklicht, das beim Anhalten weiterleuchtet, ist sinnvoll und bereits ein alter Hut. Der Scheinwerfer mit Standlicht, wie beim „friends“, noch eine Rarität. Vielleicht weil ihn bisher keiner vermißt hat. Angeblich kommt die Gefahr immer von hinten, etwa beim Stop an der Ampel. Busch & Müller hat nun die Technik seiner Standrücklichter in den Halogenscheinwerfer „Lumotec plus“ gepackt, das heißt, auch hier wird Energie in einem Kondensator gespeichert und beim Stehen an eine zusätzliche Leuchtdiode abgegeben. Funktioniert, bereits nach ein paar hundert Metern ist der Kondensator geladen. Die Leuchtkraft der Diode reicht angeblich für dreißig Minuten, gut sichtbar ist sie in den ersten drei bis fünf.

Die spektakulärste Novität hat Fichtel & Sachs auf den Markt geworfen: „Elan“, eine 12-Gang-Nabenschaltung. Nach der Inthronisierung der Siebengang-Nabe vor ein paar Jahren – gemeinsam mit Shimano – war es nur eine Frage der Zeit, wer zuerst noch was drauflegt. Denn die Kunden, sagt Sachs ganz blauäugig, forderten ja nicht nur eine quasi wartungsfreie und leicht zu bedienende Schaltung, sondern auch immer noch einen Gang mehr. Jetzt ist das Dutzend voll. Wie bei Nabenschaltungen üblich, ist auch das „Elan“-System in einer gekapselten Nabe untergebracht, so daß auch hier mit weniger Störfällen als bei Kettenschaltungen zu rechnen ist. Aber 12 Gänge brauchen Platz, also bekommt man eine äußerst voluminöse Hinterradnabe von fast dreieinhalb Kilo Gewicht. Geschaltet wird über einen Drehgriff am Lenker, hintereinanderweg, im Stehen wie beim Treten. Kinderleicht. Und damit die FahrerIn nicht vergißt, in welchem Gang sie sich gerade befindet, ist der Schaltgriff mit einer Anzeige gekoppelt. Aber was bringt „Elan“ an Leistung? Sachs spricht von einem „Leistungsspektrum von 343 Prozent“, auf alle Fälle hat sie eine wesentlich feinere Abstufung als die Siebengang-Nabenschaltung und natürlich eine größere Bandbreite. Damit macht sie ein Stadtrad fast zum Bergrad – trotz der zusätzlichen Pfunde. Helmut Dachale

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