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Rassistischer Mythos

■ Betr.: Gespräch mit Cornelius Hertz, taz vom 5.6.90

Das interessante Interview mit dem Galeristen Cornelius Hertz wurde leider an einer Stelle durch die Redaktion verpatzt. In einer redaktionellen Anmerkung heißt es: Michael Hertz und August Kahnweiler seien als „Menschen mit jüdischem Blut“ von den Nationalsozialisten verfolgt worden. In NS-Deutschland wurden Juden nicht als Menschen betrachtet; heute zu betonen, Juden seien (auch) Menschen, ist bloß eine schlechte Verkehrung ihrer Verwandlung in Ungeziefer; umso schlimmer, wenn dann noch behauptet wird, es gäbe „jüdisches Blut“: ein biologistischer, wenn nicht rassistischer Mythos, auch dann wenn er bewußtlos dahergeschlabbert wird.

Bettina Decke

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