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Rassismusstreit um Martin SonnebornNicht mehr witzig

Nico Semsrott verlässt „Die Partei“. Anlass: der Umgang des Parteichefs mit Rassismus-Vorwürfen. Sonneborn reagiert selbstkritisch.

Nico Semsrott, EU-Abgeordneter und Kabarettist verlässt „Die Partei“ Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Berlin taz | Jetzt sind es nur noch zwei: Der Kabarettist und EU-Abgeordnete Nico Semsrott verlässt die Satirepartei „Die Partei“, behält aber seinen Sitz im Parlament. Grund für den Austritt sind Rassismus-Vorwürfe gegen Parteichef Martin Sonneborn und dessen Umgang damit. Damit bleiben der Partei nur noch zwei Parlamentsmandate: das von Sonneborn selbst in Brüssel und das des Bundestagsabgeordneten und Ex-Sozialdemokraten Marco Bülow, der erst im Herbst in „Die Partei“ eingetreten ist.

Anlass für die Kritik an Sonneborn war ein Foto, das Sonneborn in der vergangenen Woche getwittert hatte. Auf dem Bild trägt er ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Au Widelsehern, Amlerika! (...) Plinted in China für Die PALTEI“. Das sollte eine Anspielung auf Donald-Trump-Fanartikel sein, die trotz dessen anti-chinesischer Politik in China hergestellt wurden – aber auch auf vermeintliche Sprachfehler chinesischer Menschen.

Auf den Vorwurf des anti-asiatischen Rassismus, den daraufhin unter anderem Betroffene erhoben, reagierte Sonneborn pampig. Seinen Tweet löschte er zwar. Inhaltlich kommentierte er die Kritik aber nur mit schnippischen Kommentaren wie „Satire setzt Denkanreize“, „Ich gehe jetzt Schlitten fahren“ und „Tschaui“.

Semsrott kritisierte in seiner Austrittserklärung, die er am Mittwoch veröffentlichte, in erster Linie Sonneborns „ignoranten Umgang mit Feedback“. Er schrieb: „Wenn sich Menschen von seinen Postings rassistisch angegriffen fühlen, muss er nicht viel tun. Es reichen Mitgefühl und der Respekt vor den Betroffenen, um das eigene Verhalten zu korrigieren.“ Und weiter: „Ich finde seine Reaktion auf die Kritik falsch und inakzeptabel. Das ging mir in der Vergangenheit schon in anderen Fällen so. Daraus ziehe ich jetzt meine Konsequenzen.“

Keine Diskussion

Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass Sonneborn rassistische Klischees bedient und Kritik daran abblockt. Auf einem Wahlplakat war er im Jahr 2011 mit einem schwarz geschminkten Gesicht und dem Spruch „Ick bin ein Obama“ zu sehen. Der Berliner Zeitung sagte er im vergangenen Jahr in einem Interview: „Auch wenn ich das heute nicht wiederholen würde, finde ich die Aktion immer noch in Ordnung. Ich bin kein Rassist.“ Über entsprechende Vorwürfe diskutiere er nicht.

Am Mittwoch Abend reagierte er selbstkritischer. In einer Stellungnahme schrieb er zwar, er hätte nicht gedacht, dass sich von seinem Tweet jemand „rassistisch diskriminiert fühlen“ könnte. Aber: „Wenn ein Witz zu rassistischer Verletzung führt, statt Reflexionsansätze zu geben oder zumindest ein befreiendes Lachen nach sich zu ziehen, dann ist es ein misslungener Witz.“ Es tue ihm leid, dass Menschen „durch die Reproduktion dieser Stereotype verletzt wurden“.

Keine Stellungnahme gab es auf Anfrage zunächst von Marco Bülow. Der Bundestagsabgeordnete war 2018 wegen inhaltlicher Differenzen aus der SPD ausgetreten und im November 2020 in „Die Partei“ eingetreten. Der Dortmunder möchte bei der Bundestagswahl in diesem Jahr erneut als Direktkandidat antreten.

Dabei wollte er eigentlich auf die Unterstützung und den Rückenwind der Satirepartei setzen. Diese hatte ihre Wahlergebnisse zuletzt auf niedrigem Niveau ausbauen können und erzielte bei der letzten Europawahl 2,4 Prozent der Stimmen. Besonders stark schneidet „Die Partei“ unter jungen, männlichen und großstädtischen Wählern ab. Inhaltliche Schwerpunkte der Partei sind neben Witzen eigentlich Themen wie der Kampf gegen Lobbyismus, gegen Autokraten und gegen Rechts.

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111 Kommentare

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  • Das T-Shirt war saublöd.



    Das hier ist zwar viel krasser, funktioniert aber:



    www.youtube.com/watch?v=mPjsoYfTxj4

    Semsrott behät sein Mandat. Na klar, das gute Gewissen muss ja auch finanziert werden. Ohne Rückgabe des Mandat ist das pures virtue signaling.

  • Zugegen, der Spruch war etwas öde. Aber rassitstisch? Also ich finde die Vorwürfe übertrieben.

    • @Bunte Kuh:

      ...Sie erkennen also die Stereotypisierung von Asiat*innen nicht - oder nur nicht an? Und was bedeutet in diesem Zusammenhang dann bitte "öde"? Nur 'schlecht'? Oder auch gruppenspezifisch respektlos?...

      Und sind Sie selbst eigentlich Asiat*in oder nur "Expert*in" im Whitesplaining "öder Sprüche über Asiat*innen"?

  • Sonneborns damalige Begrüßungsrede für Macron mit Hinweisen auf das Alter seiner Ehefrau hätte ruhig mehr Kritik hervorrufen dürfen, aber jetzt? Für mich ist die neue sprachliche Bilderstürmerei der Vorbote einer üblen Entwicklung, die am Ende doch wieder nur Orwells 1984 Recht gibt, nämlich dass Neusprech ein Instrument tötalitärer Herrschaft ist und bewusst eingesetzt wird.



    Leider werden inzwischen die letzten verbliebenen echten Satiretreibenden, die nicht längst zum Hofnarren oder besser Sprachrohr der Herrschenden konvertiert sind, angesichts drohender Shitstürmer der Cancel-Kultur dünnhäutig wie jetzt Sonneborn oder gehen gleich ins innere Exil.

    "Was kümmert es die Eiche, wenn die Wildsau sich an ihr reibt?" gilt leider im Bezug auf Humor und Satire nicht mehr. Leute, die nie Humor hatten, bestimmen jetzt die Richtung, indem sie sich auf die bissig formulierte Satire stürzen, aber gegen die wirklich sexistischen und rassistischen Stammtischwitze, die nach wie vor überall die Runde machen, machtlos sind, genau wie sie angesichts sexistischer Fernsehprogramme und rassistischer Flüchtlingspolitik schweigen.

  • Welche Betroffenen haben eigentlich den Vorwurf erhoben?

  • Es scheint sich noch nicht überall rumgesprochen zu haben, dass China mittlerweile Weltmacht mit deutlichem Hegemonieanspruch ist.

    Und wo die USA gerade implodieren, vielleicht auch bald die einzige.

    Da sollte man eventuell damit leben können, dass irgendwelche Möchtegernsatiriker in einem Kleinstaat am Rande des eurasischen Kontinents mal einen mäßig witzigen Joke mit dem eigenen Akzent machen.

    Chinesen als PoC strukturell marginalisiert, das ist so schön Nullerjahre.

    In 5 Jahren ruft Xi im Kanzleramt an und verlangt die Auflösung der "Partei", sonst Embargo.

    Davon können die Australier mittlerweile ein Lied singen.

    Dann ist Schluss mit blöden Witzen.

  • Das war jetzt wohl der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte...



    Aber außer bei der Europawahl ohne die Fünf-Prozent-Hürde kann "Die Partei" eh nichts reißen und zersplittert nur das linke Lager, worüber sich vor allem CDU/CSU diebisch freuen. Von daher gut, dass "Die Partei" sich nun selbst zerlegt.

  • Rassismus ist für mich Ausgrenzung.

    Alles andere ist eher "Verspotten", und bedeutet sogar Teilhabe.

  • Ich kenne da auch noch einen üblen Rassisten: Gerhard Seyfried.

    Der zeichnete in den 80-ern unter anderem für die Münchner Stadtzeitung "Blatt" Karikaturen.

    Eine ging so: Die Überschrift lautete "Blatt jetzt auch in China". In der Zeichnung sah man jede Menge Chinesen im Mao-Look, jeder hielt eine Ausgabe des "Blatt" hoch.

    Auf denen stand aber nicht "Blatt", sondern "Bratt".

    Böse Sache.

    • @Jim Hawkins:

      Und dann der Knaller in Sonneborns Leib und Magenblatt mit Roberto Blanco auf der Titelseite. Das N-Wort Gedöns verkauft sich auch heute noch in Sonneborns Shop: shop.titanic-magaz...r-2003-papier.html

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      und zu der zeit hat auch noch fips asmussen hallen gefüllt und die benny hill show lief im vorabendprogramm. die kritik ist doch gar nicht, dass sonneborn der ultra-rassist wär, die kritik ist, dass sich ein herr sonneborn mit der kritik gar nicht befassen will, weil er ja auch "kein rassist" ist.

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Hier steht, es täte ihm leid:

        www.stuttgarter-na...-4a23cab442e6.html

        Jetzt mal ehrlich, wen interessiert das alles eigentlich?

        • @Jim Hawkins:

          Stimmt.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          die leute, welche sonneborn qualifiziert kritisiert haben und dafür von herrns sonneborn geblockt wurden zum beispiel, die menschen, welche regelmässig mit breitem grinsend gefragt werden, ob sie denn ein R korrekt aussprechen können

    • @Jim Hawkins:

      In den 80er hat sich auch noch niemand darüber Gedanken gemacht, ob das "N"-Wort aus dem Roman "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" ersetzt werden sollte.

      "Publishers have made their own attempts at easing the controversy by way of releasing editions of the book with the word "n*****" replaced by less controversial words. A 2011 edition of the book, published by NewSouth Books, employed the word "slave" (although the word is not properly applied to a freed man). Mark Twain scholar Alan Gribben said he hoped the edition would be more friendly for use in classrooms, rather than have the work banned outright from classroom reading lists due to its language.[46]

      According to publisher Suzanne La Rosa, "At NewSouth, we saw the value in an edition that would help the works find new readers. If the publication sparks good debate about how language impacts learning or about the nature of censorship or the way in which racial slurs exercise their baneful influence, then our mission in publishing this new edition of Twain's works will be more emphatically fulfilled."[47] Another scholar, Thomas Wortham, criticized the changes, saying the new edition "doesn't challenge children to ask, 'Why would a child like Huck use such reprehensible language?'"[48] "

      en.wikipedia.org/w...f_Huckleberry_Finn

      • @Jonas Corvin:

        Als ich mich in der Weihnachtszeit erst durch "Sissi, Schicksalsjahre einer Kaiserin", dann durch "Berlin. Schicksalsjahre einer Stadt" in der RBB-Mediathek gekämpft hatte, musste ich selbstredend noch alle Teile von "Die Schatzinsel" anschauen.

        Dann fand ich irgendwo in den Untiefen des Öffentlich-Rechtlichen "Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer".

        Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass in dem Vierteiler sowohl das "N-Wort", sowohl auch die verschärfte Variante, wie sie etwa namensgebend bei der RAP-Formation NWA war, völlig selbstverständlich vorkommt.

        Und der Wendler wird einfach verpixelt.

  • Ob der ansonsten von mir sehr geschätzte Marco Bülow (Ex-SPD) jetzt wohl merkt, dass seine Entscheidung, für den nächsten Bundestag auf dem Sonneborn-Ticket zu kandidieren, der sprichwörtliche Griff ins Klo war.

    • @Abdurchdiemitte:

      Na, dann bleiben wir doch besser bei Vico von Bülow

    • @Abdurchdiemitte:

      Die Agenda 2010 Partei mit Namen SPD, die es seit mehreren Dekaden nicht schafft eine Kurskorrektur vorzunehmen und endlich eine Politik durchsetzt, die die Vermögenden und oberen Einkommensschichten angemessen besteuert und eine Abkehr vornimmt, Kürzungen bei den mittleren und unteren Einkommensschichten vorzunehmen, ist allerdings immer noch der größere "Griff ins Klo"!

      • @Jonas Corvin:

        Keine Widerrede meinerseits!



        Allerdings hätte Marco Bülow als MdB schon viel früher die Notbremse ziehen und der SPD-Fraktion den Rücken kehren können (was ja nicht unbedingt eine Preisgabe seiner sozialdemokratischen Überzeugungen bedeutet hätte) ...ich meine nur, eine Fehlentscheidung (für die Sonneborn-Partei zu kandidieren) hebt die andere nicht auf.



        Als glaubwürdigen, gegen den überbordenden Lobbyismus eintretenden Politiker schätze ich Bülow natürlich weiterhin.

  • Vielleicht mal einen Gang zurück und einatmen, ausatmen, einatmen.



    Das Projekt "Partei" war mal amüsant, hängt aber zu sehr an einer einzigen Person, die obendrein manchmal kritisch nachfragt, manchmal Pennälerhumor pflegt.



    Es ist wohl einfach Zeit, großen Themen wieder politisch und nicht mit Spaßentertainment zu begegnen (Ja, ich meine auch Dich, Christian Lindner). Semsrott sollte sich rehabilitieren, indem er auch inhaltlich bei den Grünen mitarbeitet. Der Partei-Chef hingegen 'mal Improtheater machen.

  • Was der sprechende Hoodie nicht versteht:



    Die L-statt-R-Witze verhohnepipeln ja gerade nicht Asiaten, sondern die typisch westliche Denke, etwa wie sich Klein-Fritzchen die Sprachfehler von Asiaten vorstellt.

  • Schade, "Die Partei" ist nun auch keine wählbare Alternative mehr. Bekommt Sonneborn nun auch eine Torte ins Gesicht, wie Sarah Wagenknecht?

    • @Jonas Corvin:

      Erst bei Sahras Popularitätswerten. Sprechende Hoodies mögen nicht, wenn die zu hoch steigen.

  • Wieso wird die Aussprache - nicht zwischen r und l zu unterscheiden, hier als 'Sprachfehler' bezeichnet? Ich bezeichne das als Akzent und den haben ja viele mit einer anderen Muttersprache. Genauso klingt unsere Aussprache zum Beispiel im Englischen (zumindest am Anfang) sehr hart und man wird von Amis sofort als deutsch erkannt. Warum soll man da keine Witze machen? Mich jedenfalls hat das in den USA nicht gestört.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @resto:

      Genau, die Bayern können ja schließlich auch kein richtiges Deutsch.



      Und machen wir uns etwa über die Bayern lustig?



      Naja irgendwie schon.

  • 2G
    2284 (Profil gelöscht)

    Wo steht eigentlich geschrieben, dass alles was "Denkansätze schafft" automatisch gut ist.



    Davon abgesehen, dass ich diversen klamaukigen Kaspern, die selber die Dimension ihrer Witze nicht schnallen, aber fest überzeugt sind, sie täten es und alle anderen nicht (Hallo Dieter Nuhr), selbst das abspreche, finde ich auch, die dann immer wieder hervorgeholte Begründung Denkansätze zu schaffen zumindest diskutierenswert.



    Solide eine aufs Maul, zum Beispiel wenn irgendeine unlustige comedy Kartoffel mal wieder ein bestimmtes Wort unbedingt sagen muss, kann auch Denkansätze schaffen, wahrscheinlich sogar wesentlich effektiver als abgeschmackte altherrenwitze, Körperverletzung wäre es dennoch. Damit will ich nicht sagen aufs Maul wäre eine Lösung, sondern eben aufzeigen, dass auch "Denkansätze schaffen" (der einzige Denkansatz der übrigens bei mir bezüglich so eines Shirts entsteht ist, dass der Träger ganz schön dumm sein muss) nicht die Universalentschuldigung ist, für die sie fragwürdige Comedians immer ausgeben.

  • Ach ja der Nico, was wurde aus den versprochenen monatlichen Videos?



    Sonneborn liefert immer beachtenswertes ..



    Ich wähle die Partei .. sehe keine Alternative .. aber auf Nicos Klamauk kann Ich gut verzichten ☻

  • 0G
    01022 (Profil gelöscht)

    Deutschlernende Chinesen machen solche Witze auch. Man sollte jemand fragen, der sich damit auskennt, anstatt ungefragt für Betroffene sprechen.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @01022 (Profil gelöscht):

      Dass Kritik 'unter anderem von Betroffenen' geäußert wurde lässt sich genau hier im Artikel nachlesen.

    • @01022 (Profil gelöscht):

      auch in japaner*innen können aufgrund der phonetik der japanischen sprache an die sie gewöhnt sind nur schwer zwischen L und R unterscheiden.dies soll in der nachkriegszeit zu einem lustigen interkulturellen missverständnis geführt haben

      "Things have never quite been the same since the people of Tokyo, grateful for the relatively benign US occupation of post-war Japan, put up a banner expressing support for the US presidential hopeful General Douglas MacArthur, their former ruler. According to several accounts (which Observer can only hope are true) its giant letters read: “We Pray For MacArthur’s Erection.”

      www.ft.com/content...-b4c2-0000779e2340

    • @01022 (Profil gelöscht):

      Und wieder einer, der den Unterschied nicht checkt (oder checken will), ob Betroffene solche "Witze" machen können oder nicht Betroffene.



      Übrigens haben sich, wie im Artikel auch steht, Betroffene zu Wort gemeldet. Und die haben dazu eine klare Meinung.



      Und Du, als vermutlich nicht Betroffener, solltest dich erstmal gaaanz hinten anstellen.

      • 0G
        01022 (Profil gelöscht)
        @Rübenmus Fanzine:

        Und wie viele chinesischen Studenten kennst Du so und hast ihnen bei Behördengängen geholfen, deutschen Alltag erklärt (Wasser aus der Leitung ist trinkbar in D; etc)? Ich hab auch erst gemeint, dass das r/l-Problem ein heikles Thema sind, aber die Leute haben von sich aus erzählt, dass sie in den Deutschkursen in China sich gegenseitig damit aufgezogen haben.

        Und wer sind die Betroffenen? Ich kenne keine derartigen Witze mit anderen asiatischen Menschen, sondern nur mit chinesischen Menschen. Da hätte ich doch gerne eine Beschwerde von chinesischen Mitmenschen.

        btw. dass es ein schlechter Sparwitz ist, da bin ich ganz bei Ihnen.

      • @Rübenmus Fanzine:

        Warum darf man als Nichtbetroffener keine Witze über Betroffene machen?

      • @Rübenmus Fanzine:

        Vielleicht gibt es da auch nichts zu verstehen....



        Vielleicht sollten Sie einmal verstehen, dass jeder dazu eine Meinung haben darf. Und es vielleicht einmal auf objektive Umstände ankommen sollte, nicht subjektives Empfinden. Wenn etwas jemanden verletzt, dann ist das eine Sache. Rassismus ist etwas anderes.



        Und haben die Betroffenen abgestimmt? Oder spricht hier nur eine laute Minderheit für die ganze Gruppe?

        • 0G
          06227 (Profil gelöscht)
          @Kartöfellchen:

          Natürlich geht es um subjektives Empfinden im Zusammenhang mit Abwertung und Verletzung. Wer sich verletzt fühlt muss der Raum dazu haben dass zu kommunizieren. Dass dann irgendne Kartoffel daherkommt und von 'objektiven Umständen' schwadroniert ist Teil des Problems.



          Und die Betroffenen sprechen nicht für die ganze Gruppe, sondern einfach für sich selbst.



          Sie schreiben ja selbst 'jeder habe eine eigene Meinung', aber in ihrer Aussage steckt 'wessen Meinung mir nicht schmeckt, in der Minderheit oder sonst irgendwie ohnmächtig ist sei mal besser still'

          • @06227 (Profil gelöscht):

            nein, wer sich verletzt fühlt, kann hoffen, dass der andere darauf Rücksicht nimmt, wird aber auch lernen müssen, dass viele Menschen das nicht wollen - und von denen ist Sonneborn bestimmt nicht der schlimmste.

            Sie werden vielleicht auch mal eine Wohnung nicht bekommen, einen Job oder ähnliches, weil der Entscheider ein Rassist ist. Dann verstehen sie die Dimension des dämlichen Witzes vielleicht etwas besser. Es geht auch um Prioritäten. Jeder hat seine empfindlichen Punkte - aber jeder muss auch lernen, sich zu schützen. Eine Welt, wo alles immer nur nett sind, gibt es nicht - spätestens wenn mehrere das gleiche haben wollen....

          • @06227 (Profil gelöscht):

            Beleidigungen haben aber nun mal eine objektive und eine subjektive Komponente.

            Sie persönlich können sich beleidigt fühlen, wovon Sie wollen.

            Sobald es um gesellschaftliche Normativität geht, sollte etwas mehr dazu gehören.

  • Ergänzende Info: Sonnenborn hat Twitter-User:innen, die seinen Beitrag als rassistisch kritisiert haben, geblockt.

  • Was ist das denn ?



    Der Herr Semsrott ist angeblich selbst Satiriker, ist politisch tätig für eine Satire-Partei, und warum tritt er aus der aus ?



    Wegen einer Satire, die er nicht lustig findet.



    Das Leben schreibt nicht nur die besten Geschichten, sondern auch die besten Satiren.



    Und Herr Semsrott sollte sich mal mit Kurt Tucholsky befassen.

    • @Don Geraldo:

      "Der Herr Semsrott ist angeblich selbst Satiriker, ist politisch tätig für eine Satire-Partei, und warum tritt er aus der aus ?

      Wegen einer Satire, die er nicht lustig findet."

      Das stimmt so nicht. Der erklärte Grund war der Umgang Herrn Sonneborns mit Kritik an der Satire. Die Satire selbst war nur die zugrundeliegende Ursache für die Geschehnisse, aber nicht für den Austritt. Steht jedenfall so im Artikel.

      • @Encantado:

        "Der erklärte Grund war der Umgang Herrn Sonneborns mit Kritik an der Satire."

        ... was ja die Sache noch alberner macht. Oder gibt es neuerdings eine "richtige" Form des Umgangs mit Kritik und wer beherrscht diese?

        • 0G
          06227 (Profil gelöscht)
          @TazTiz:

          öööhm...



          a) Kritik nicht akzeptieren, nach Belieben zusätzlich inhaltlich widerlegen o.Ä.



          b)Kritik akzeptieren, nach Belieben Entschuldigung und ev. sogar Reflektion/Lernprozess...

          'neu' ist das ganz sicher nicht. Gibt ne Menge wunderbarer Menschen die das ganz gut draufhaben.

  • Zum Thema "Opferstatus" empfehle ich den Artikel von T. Fischer in Spiegel Online:



    www.spiegel.de/pan...-b0f7-5bbd952b177d



    Lohnenswerte Lektüre!

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Da bin ich aber jetzt baff. Ich hatte nur Ernst Jandl und Trapattoni zitiert. Vor Jahren hatte die Taz eine erste Seite auf der alle L und R vertauscht waren. Wurde die auch aus dem Archiv entfernt?

  • Mich hätte interessiert, wer konkret sich beschwert hat und ob er oder sie sich persönlich verletzt gefühlt hat.



    Oder ob’s jemand aus der „päpstlicher als der Papst“ -Fraktion war.

    • 2G
      27871 (Profil gelöscht)
      @Wenda-Linus:

      Also ist Rassismus für Sie nur richtiger Rassismus, wenn sich die "richtigen" davon verletzt fühlen.



      Ich habe vietnamesische und laotische Freunde, die fühlen sich von solchen "L"-Witzen regelmäßig verletzt, reicht Ihnen das, oder müssen es Chinesen sein?

      • @27871 (Profil gelöscht):

        Ist das wirklich zielführend, Rassismus über Gefühle zu definieren und dann über die Frage zu streiten wo eine Trennlinie gezogen werden soll (Trennlinie, mal wieder...), also wessen Gefühle als Prüfstein oder Indikator für den zu identifizierenden Rassismus taugen und wessen nicht? ...

        ... und/oder gibt es nicht vielleicht auch andere Möglichkeiten Rassismus zu identifizieren und zu benennen?

        In den letzten Jahren habe ich mich (aus Gründen) lange und intensiv mit Traumata und deren Verarbeitung beschäftigt: Eigene Gefühle wahr und ernst zu nehmen ist für unsere Verankerung in uns selbst und unsere Beziehungsfähigkeit zur Welt sehr wichtig.



        Wahrgenommene Gefühle können dabei helfen zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Wahrgenommene Gefühle können ein wesentlicher Antrieb sein, etwas verändern zu wollen.

        Und Gefühle taugen nicht als Prüfstein für den politischen Raum. Sie taugen nicht für z.B. für Aussagen die den Anspruch erheben, für alle gültig darzulegen, ob etwas rassistisch ist oder nicht.

        Man kann Gefühle dafür schlicht nicht benutzen ohne allseitig zu manipulieren.

        • @Hanno Homie:

          wichtiger Beitrag...danke.

        • 2G
          27871 (Profil gelöscht)
          @Hanno Homie:

          Ja, es ist wirklich zielführend, Rassismus über Gefühle zu definieren und über die Frage zu streiten wo eine Trennlinie gezogen werden soll, würde mir im Traum nicht einfallen, Genauso wenig, wie Ihre relativierende Küchenpsychologie zu tolerieren.

      • @27871 (Profil gelöscht):

        Im britischen und US-Kontext stoße ich regelmäßig auf "v"-Witze (deutscher Akzent, der Englisch w als v ausspricht, so schriebt man z.B. "vot" statt "what", um einen deutschen Sprecher anzuzeigen). Mir gefallen diese Witze auch nicht besonders, weniger wegen des Akzents, den heute in dieser Form kaum noch ein Deutscher hat, als wegen der negativen charakterlichen oder Nazi-Stereotype, die meistens mit solchen Witzen verbunden sind. Würde ich allerdings in einem solchen Kontext darauf verweisen, ich fühlte mich beleidigt und Deutsche seien doch gar nicht so, hätte ich damit sofort das Stereotyp "deutsch=humorlos" bestätigt.Die wenigen L-Witze, die ich kenne, imitieren einen bei älteren Chinesen (wie beim v statt w bei älteren Deutschen) tatsächlich häufig vorhandenen Akzent im Englischen und nutzen diesen z.B. für Wortspiele. Was daran so schlimm sein soll, weiß ich nicht. Es ist nun einmal eine Tatsache, dass Sprachen unterschiedliche phonetische Inventare haben. Bei Sonneborn ging es gegen die USA, nicht gegen Chinesen.

        • 2G
          27871 (Profil gelöscht)
          @Plonitalmonit:

          Das ist ja dass Problem bei Rassisten der Mittelschicht, das sie nie wissen, was daran so schlimm sein soll.

  • Semsrott kritisiert zu Recht nicht den schmalen Witz, sondern den ignoranten Umgang mit Feedback.

    Zur Rolle von Sonneborn gehörte zu lange auch das gespielte Führerprinzip, das (wie bei Trump) das Eingestehen von Fehlern oder offene Diskussionen nicht zulässt. Das funktionierte, so lange er der einzige Partei-Abgeordnete war, nun müssen andere Parteiabgeordnete darunter leiden oder eben austreten, wenn er sich nicht ändert. Schade.

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Dorian Müller:

      Ich glaube das allgemein bekannte Verständnis von Hr. Sonneborn ist, dass Satire als Kunstform bekanntlich alles darf. Also sich auch nicht erklären oder korrigieren muss. Kritik ist daher unnötig. Konsumiere, oder Konsumiere halt nicht. Wie mit jeder anderen Kunst.

      Aus diesem Blickwinkel gibt es weder ein Recht, dass die eigene Kritik Beachtung finden muss, noch eine Verpflichtung sich den teil beleidigenden Kommentaren von Menschen auszusetzen die offensichtlich das "allgemeine" Verständnis von Satire nicht teilen.

      Das kann man machen. Aber man muss nicht.

      Zum Führungsprinzip: Die Partei ist eine Satire Partei. Ich denke Hr. Semsrott hat hier eine ernsthafte Auseinandersetzung in einer Spaßpartei gesucht.

      Der richtige Weg wäre mMn, mit einer Öffentlichkeitswirksamen Kampagne eine Scheindebatte zur Bekämpfung eines Führerprinzips überhaupt am Beispiel des Parteikollegen anzustoßen.

  • „Au Widelsehern, Amlerika! (...) Plinted in China für Die PALTEI“

    antichinesische oder gar sinophobe politik zu machen ist in anbetracht dessen dass wir mit china beim klimaschutz und bei der abrüstungs- und entspannungspolitik die die mittel für diesen freisetzen soll im interesse einer gelungenen oder wenigstens weniger misslungenen zukunft der menschheit zusammenarbeiten müssen grundsätzlich falsch

    da Ich chinesisch lerne weiss Ich das für ausländer*innen kaum ein unterschied zwischen dem L und dem R wahrnehmbar ist



    das festzustellen ist eigentlich kein rassismus-so wie es auch kein rassismus ist in einem witz über bayer*innen oder schweizer*innen deren eigentümliche aussprache nachzuahmen



    meine englischsprechenden chinesisch-lehrer*innen können so gut englisch dass sie mit dem unterschied zwischen den beiden konsonanten meistens keine schwierigkeiten haben



    aber chines*innen die nicht täglich mit dem englischen zu tun haben sprechen die beiden konsonanten im englischen tatsächlich oft nicht ganz korrekt aus

    um die transatlantischen anglophonen halbbarbar*innen und deren verrückte aussen und innenpolitik vermeintlich besser zu verstehen und zu unterhaltungszwecken und vielleicht auch um mich in meinem angeblichen antiamerikanismus zu bestärken schaue Ich mir zuweilen westernfilme an



    in diesen werden rassistische stereotype über schwarze über latinas und latinos oder über die ureinwohner*innen des kontinents und auch solche über japaner*innen oder chines*innen verbreitet.-die zu der zeit als diese filme -und eine politik die damals schon so problematisch und falsch war wie sie es heute noch ist gemacht wurden wahrscheinlich als normal galten



    wenn Ich weiter oben von halbbarbar*innen gesprochen habe so muss dem noch hinzugefügt werden dass eigentlich alle germanischen völker in anbetracht der kürze ihrer kulturgeschichte zu den barbar*innen zu zählen sind dass sie mir aber nicht alle so unsympathisch sind wie die angloamerikaner*innen und die deutschen

    • @satgurupseudologos:

      Natürlich ist "Barbar" ein urrassistischer Begriff, mit die Griechen den Nichtgriechen im Grunde die Sprachfähigkeit abgesprochen haben.

      So ähnlich wie "niemiec" , also "Nichtsprechender", als Begriff für Deutsche.

      Die Frage ist, ob die Welt besser wird, wenn man sich gegenseitig abwertende Bezeichnungen als Verlezungen an den Kopf knallt.

      • @rero:

        in der präambel der allgemeinen erklärung der menschenrechte wird das adjektiv barbarisch benutzt



        wenn Sie mit Ihrer kritik recht hätten und es rassistisch ist von barbar*innen zu sprechen müsste man den text ändern

        "Whereas disregard and contempt for human rights have resulted in

        barbarous acts

        which have outraged the conscience of mankind, and the advent of a world in which human beings shall enjoy freedom of speech and belief and freedom from fear and want has been proclaimed as the highest aspiration of the common people"

        nach der eroberung des weströmischen reiches durch die barbaren aus dem norden kam es zu einem dramatischen verlust von lebensqualität und lebenserwartung und zu einer starken abnahme der bevölkerung



        lesen und schreiben gerieten fast in vergessenheit-rom das in der antike eine millionenstadt geworden war wurde zu einem dorf

        auch alte kulturell hochstehende reiche wie china und indien haben schlimme erfahrungen mit barbarischen eroberern gemacht

        nicht alle eroberer kamen als zerstörer

        mit barbarei ist der mangel an der politischen kultur gemeint die man für eine grosse zivilisation braucht

        rassistisch ist dieser begriff nicht gemeint







        im hinblick auf "freedom from fear and want "haben die usa es nicht weit gebracht.und ihre armee begeht immer wieder schwere kriegsverbrechen.kein einziges land dass die usa in den letzten 50 jahren mit militärischer übermacht unterwarfen-hat zivilisatorische fortschritte gemacht.

        sie verstehen es weder sich selbst gut zu regieren noch verstehen sie es andere länder gut zu regieren

        darum erscheint es mir als nicht unangemessen sie als halbbarbaren zu bezeichnen

        mit rassismus hat das nichts zu tun.die angloamerikanischen defizite sind defizite an kultur

        und die kann man auf dem weg des lernens von anderen die es besser machen überwinden oder verringern

        zum beispiel sind die nachfahren der wikinger in skandinavien heute nicht mehr die barbaren die ihre vorfahren zweifelsohne waren

        • @satgurupseudologos:

          Die alten Griechen verstanden bei Ausländern, die kein Griechisch sprachen, nur "bar bar".

          Deshalb nannten sie sie Barbaren ("barbaros", plural "barbaroi").

          Die Idee, dass man sich selbst für eine grosse Zivilisation hält, während es den Nicht-Griechisch-Sprechenden an Kultur mangelt, hatten die alten Griechen auch schon.

          Deshalb ist der Begriff ja von Beginn an rassistisch belastet.

          Nach meinem Dafürhalten ist es ein Fortschritt in puncto Rassismus, wenn man von barbarischen Taten, aber nicht mehr von Barbaren als Menschen spricht.

          Lesen Sie die Etymologie von "Barbar" einfach nach.

          Herzliche Grüße von einem Nichtsprechenden

  • Meinungsfreiheit, Satire darf Alles, tönte es zu Zeiten der Mohammed Karikaturen und Böhmermanns eigentlich strafbaren Anfällen aus allen Richtungen. Und Witze für Kinderschänder? "Stop we are running out of virgins" war ja die einzig witzige Karikatur und die hätte ohne bildlicher Darstellung einer 9 jährigen auch gut funktioniert.

  • Warum wird im Artikel eigentlich nicht erwähnt, dass der ach so konsequente Nico Semsrott (den ohne DIE PARTEI wahrscheinlich nur seine Eltern kennen würden) sein Mandat, dass er nicht direkt, sondern über die Parteiliste bekommen hat, ganz selbstverständlich mit dem Austritt nicht abgibt. Merke: Moral ist nur solange was wert, wie es nicht an das eigene Geld geht.

    • 9G
      97075 (Profil gelöscht)
      @Samvim:

      Das fiel mir auch als erstes auf. Klasse auch die Begründung: " »Das schreckliche Mandat im EU-Parlament werde ich als PARTEI-Loser bis zum bitteren Ende ausführen. Ich könnte das Leid nicht verantworten, das ein*e Nachrücker*in statt meiner ertragen müsste.«

    • @Samvim:

      "Nico Semsrott (den ohne DIE PARTEI wahrscheinlich nur seine Eltern kennen würden)"



      Gehässig und offensichtlich unwahr, wenn man seine Kabarett-/Comedian-Laufbahn betrachtet.



      Was soll das?

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Schwamm drüber. Zwei Diktatoren auf einmal beleidigt. Warum nicht.

  • Müsste man das nicht auch etwas lockerer sehen? Wollen wir jetzt keine Trumpwitze mehr machen, nur weil Trumpanhänger sich beleidigt fühlen könnten? Ich glaube, dass in weitem Rahmen das Beleidigt-werden nicht die ausschlaggebende Rolle spielen sollte eine Sache nicht auch pointiert vorzutragen. Jetzt nicht direkte massive Abwertungen, Androhungen etc., aber hier ging es doch gar nicht um Chinesen.

  • "anti-asiatischen Rassismus"

    Das ist so, wenn man sich aufregen will, findet man auch was.

    Was an dem Spruch war jetzt rassistisch? Irgendwann endet das noch in Doppelsprech.

    Doppelplusgut!

  • Die Probleme liegen bei Sonneborn nicht nur da. Ich war selber in der Partei, DIE PARTEI aktiv. Es gab schon seit Jahren immer Konflikte mit Sonneborn. Besonders bei den Gruppen die "ernste" Politik machen wollen oder manchmal auch einfach machen müssen.

    Da ist die Selbstdarstellung von Sonneborn nicht nützlich und auch man wollte oft nicht das er mal vorbei kommt. Dann kommt zwar die Presse, aber letztendlich geht es dann immer nur um Sonneborn und sonst nix.

    Sonneborn hat sich schon immer losgelöst von der Partei angesehen, die er auf dem Papier repräsentiert und eigentlich auch anführt.

    Es ist längst überfällig das er entweder seine Verantwortung erkennt und wahrnimmt, oder die Konsequenzen zieht, wenn er das nicht tun möchte.

    • @Megatronic:

      "Es gab schon seit Jahren immer Konflikte mit Sonneborn. Besonders bei den Gruppen die "ernste" Politik machen wollen oder manchmal auch einfach machen müssen."



      "Ernste" Politik bei einer erklärten Satirepartei? Das dürfte das grundlegende Mißverständnis sein!



      Ganz blöd ist Sonneborn zudem auch nicht und schaut sich schon an,was er ablehnt oder zustimmt.

    • @Megatronic:

      Danke für den Kommentar.

      Es hört sich auch an, als wäre der Sachverhalt des Artikels zwar der Anlass, aber nicht der Grund.

  • Damit ist die PARTEI wohl erledigt und beide fliegen bei der nächsten Europawahl aus dem Parlament. Hat sich ja richtig gelohnt.

  • Humorlosigkeit selbst in der Spass- und Satirepartei.

    • 2G
      27871 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Ja, Rassisimus ist eben nicht lustig!

      • @27871 (Profil gelöscht):

        Rassismus ist überhaupt nicht lustig. Aber ist der Text bzw. die Replik auf die Kritik tatsächlich Rassismus? Oder vielleicht doch nur schlechte Umgangsformen?

        • 2G
          27871 (Profil gelöscht)
          @TazTiz:

          Rassismus und schlechte Umgangsformen liegen ja oft ganz nah beieinander, und ich weiß das, denn ich spreche aus Erfahrung.

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    >Über entsprechende Vorwürfe diskutiere er nicht.

    über kritik wird nicht diskutiert und erst recht wird diese kritik nicht reflektiert, so, wie ich das staement gelesen habe, geht es genau darum, dass kritisierte sich beleidigt zum opfer erklären, anstatt kritik ernstzunehmen und, es gibt schliesslich auch FALSCHE, nicht zutreffende, kritik, versuchen, diese kritik mit argumenten zu widerlegen, stattdessen beruft man sich auf eine identitäre welbstwahrnehmung, egal, ob es nun um rassismus, antisemitismus oder sexismus geht. kann alles einfach nicht sein, weil man ja selbst quasi fehlerfrei und ganz sicher nicht rassistisch, sexistisch oder antisemitisch ist, es gar nicht sein KANN, weil .......

    ps selbstverortung finde ich ja eigentlich eher blödsinnig, weil es ja um inhaltliche argumente und nicht meine identität geht, aber hier mal ausnahmsweise, ich werde als "alter christlicher weisser deutscher cis-mann" gelesen, man darf mich gerne kritiseren

    • @90564 (Profil gelöscht):

      und einen offensichtlich als Scherz gemeinten, in einem bestimmten Kontext gemachten Meme, das kann man natürlich als definitiv rassistisch einordnen. Auch, wenn klar ist, dass dies weder die Intention des Verfassers ist. Vielleicht sind die Leute ja selbst rassistisch, die ihm das unterstellen, weil er ein weißer Mann ist. Aber das KANN gar nicht sein, weil...



      Sorry, wenn etwas nicht objektiv rassistisch ist, also nicht dazu gedacht ist, jemanden herabzuwürdigen (und hier macht er sich wenn, dann über Trump lustig), dann ist das nicht rassistisch. Da muss man nichts reflektieren.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Kartöfellchen:

        die kartoffeln geht gar nicht darauf, was betroffene dazu sagen und schreiben, nein, die kartoffel definiert stellvertretend für andere verbindlich, was rassismus, wie weiter oben geschrieben, man verweigert jegliche diskussion, sondern man leugnet beleidigt.



        und klar witze sind eigentlich immer als scherze gemeint, dass haben diese so an sich, dazu die klassische opfer-täter umkehr, nicht die kritik ist das problem, sondern, das kritisiert wird, unverschämt!

  • "„Au Widelsehern, Amlerika! (...) Printed in China für Die PARTEI“. Das sollte eine Anspielung auf Donald-Trump-Fanartikel sein, die trotz dessen anti-chinesischer Politik in China hergestellt wurden – aber auch auf vermeintliche Sprachfehler chinesischer Menschen."

    Nein, die Wortwahl ist KEINE Anspielung auf chinesische Sprachfehler, sondern auf den Rassismus der Trumpadministration. Es ist traurig, dass so viele Leute heutzutage nicht mehr in der Lage sind, das Ziel eines Witzes vom Mittel des Witzes zu unterscheiden. Das einzige Ziel des Witzes ist Donald Trump und kein einziger Chinese. Rassistische Stereotypen zu nutzen macht einen Witz nicht rassistisch, solange das Ziel des Witzes nicht rassistisch ist. Aber das Ziel des Witzes ist nur Rassist.

    • @John Farson:

      "Das sollte eine Anspielung auf Donald-Trump-Fanartikel sein"

      Um den Witz zu verstehen, müsste man also das zugrundeliegende karikierte Corpus Delicti kennen. Bei dem Trubel ums Capitol fiel dem normalen Beobachter vielleicht ein großes Q über dem Bauch des einen oder die rebels flag in der Hand des anderen militant protestierenden Protagonisten auf, nicht aber vergleichbare T-Shirts. "misslungener Witz" ist da eine konsequente Selbstkritik. Dank dem taz-Autor, für den Akzent auf die Selbstkritik Sonneborns, die anderen Sonneborn-Kritikern in der Affäre anscheinend entgangen ist.

      Dass Satire alles darf, ist der taz durch die eigene Autorin Hengameh Yaghoobifarah ja hinreichend bekannt. Dass allein der Rückzug auf diese knochentrocken sachliche Position auch Sympathien kosten kann, ist die Lehre aus der Affäre.

    • 9G
      97075 (Profil gelöscht)
      @John Farson:

      Und genau so versteht das vermutlich auch die Mehrheit. Danke.

    • 2G
      27871 (Profil gelöscht)
      @John Farson:

      Also, man setzt Ihrer Meinung nach rassistische Vorurteile ggü. Asiaten ein, um "auf den Rassismus der Trumpadministration" aufmerksam zu machen?

    • @John Farson:

      Fast nichts hinzuzufügen...es ist einfach lächerlich aus diesem Kontext Rassismus raus zu prügeln. Da hat jemand eher die Übersicht verloren und die wahre Message aus der Satire missverstanden..

      • @PolitSam:

        Unter Mantel der Satire ist nicht verkehrt, eine klischeehafte Note so zu interpretieren, wie sie wirklich ist. Im aktuellen Fall, den Akzent eines Chinesen. Was ist dabei schon verwerflich? Unter Gleichgesinnten habe ich oft belustigendes zum gambischen Akzent erwähnt. Die teilnehmenden gambischen Freunde haben am lautesten darüber gelacht. Es ist halt die Satire Partei und Ich finde, davon könnten wir alle mehr in den Parlamenten brauchen..

    • @John Farson:

      So n Quatsch! Das kann man auch anders machen. Nach diesen Worten muss ich Ihnen wohl unterstellen, dass Sie noch nie selbst von Rassismus betroffen waren.

    • RS
      Ria Sauter
      @John Farson:

      Ich habe das auch so verstanden, wie Sie es beschreiben.

    • @John Farson:

      Danke, das haben Sie gut formuliert.

  • 0G
    0103 (Profil gelöscht)

    Gott sei Dank. Jetzt wo Rot-Rot-Grün die Pandemie-Politik verkacken und die PARTEI wegen des grünen U-Boots Semsrott auch nicht mehr wählbar war, hätte ich bei der BTW gar nicht mehr gewählt. Das hat sich damit erledigt. Viel Spaß in der Elektro-Porsche-Partei, lieber Nico, und grüße mir deinen Bruder!

  • 9G
    92293 (Profil gelöscht)

    Ja, so ist das bei den Comedians, Satirikern und Kabarettisten der Humor ist einzigartig und wenn sie bei einem gewissen Anteil an platzierwitzen äußern die weder sofort noch verzögert verstanden werden können, darf man nicht sagen das ist nicht in Ordnung. Ein Oli Pocher wird da genauso kleinlich und fies wie bömermann oder Sonneborn. Semsrott schiebt gerne drei weitere Witze nach, weil er deutlich machen muß er hat den besseren Witz. Auch ein Wilke rudert schnell bösartig auf wenn man seine Witztour nicht goutiert. Nee liebe Comedians nur weil ihr zwanghaft Humor produziert muß nicht jeder sich vor Euch verbeugen. Im übrigen sind diese Art der Witze von Sonneborn sowas von abgenutzt, vermutlich greift er Provokationsarten aus seiner Kindheit ab und ist selber sprachlos dass das immer noch geht. Mir hat ein gewisser Semsrott erzählt, er trete an den Witz neu zu definieren (ca. 2013), als seine Darstellungen nicht einschlagend erfolgreich waren beschloß er ich mach Politjokes via Partei. Das er jetzt zu den Grünen wechselt und sich falsche Witze beschwert ist wohl eher eine Entwicklung denn eine Lernkurve, oder doch nicht ach auch egal.

    • 2G
      27871 (Profil gelöscht)
      @92293 (Profil gelöscht):

      Oh, wurde da jemand beim Blick in den Spiegel aufgeschreckt?

      • 9G
        92293 (Profil gelöscht)
        @27871 (Profil gelöscht):

        Sieht so aus, sonst hätte Semsrott ja nicht diese Entscheidung getroffen. Danke für die ergänzende Anmerkung

        • 2G
          27871 (Profil gelöscht)
          @92293 (Profil gelöscht):

          "Danke für die ergänzende Anmerkung." ist Kindergartenniveau, ertappt, wissen Sie selber, 2:0 für mich.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Wenn man 9 Jahre in die Vergangenheit gehen muss um eine zweite, möglicherweise (!) rassistische Handlung/Äußerung zu finden, kann man wohl kaum von einem Rassisten sprechen. Schon gar nicht bei einer Satire-Partei.

    Wie die Ankläger wohl abschneiden wenn man sie an ihren eigenen Maßstäben misst?

    Oder anders: Wer absolut perfekt ist, werfe den ersten Stein. Und wer nicht perfekt ist, male sich bitte eine Zielscheibe auf die Brust. Drunter gehts wohl nicht mehr.

    Oder ist der Artikel etwa am Ende vom Postillion geklaut?

    • 2G
      27871 (Profil gelöscht)
      @83191 (Profil gelöscht):

      Die vergangene Woche war wohl kaum vor 9 Jahren, oder?

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @27871 (Profil gelöscht):

        Ich schrieb doch oben "eine zweite".

        Damit gemeint: die erste letzte Woche, die zweite vor 9 Jahren.

        • 2G
          27871 (Profil gelöscht)
          @83191 (Profil gelöscht):

          Ja, dass stimmt. Hab ich überlesen, sorry.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Natürlich ist Sonneborn ein Rassist. Black Facing war schon in den 80- ern des letzten Jahrhunderts nicht mehr akzeptabel. Sonneborn ist ein gnadenloser Selbstdarsteller, der seine Späße auf dem Rücken von Anderen macht. Geht es in die Hose, ruft er Satire und verweist auf seine Karriere bei Titanic.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      "Natürlich ist Sonneborn ein Rassist..."

      Geht's womöglich auch ein bißchen kleiner? Wenn Sonneborn ein Rassit ist, was ist dann ein ein fanatischer Ku-Klux-Klan-Anhänger?

      • @Encantado:

        Nicht jede*r Rassist*in ist ein Nazi* - aber jede*r Nazi* natürlich ein*e Rassist*in...die meisten Rassist*innen hierzulande sind keine "fanatischen Ku-Klux-Klan-Anhänger*innen"...und der KKK ist auch in keiner intellektuellen Dimension "groß" ;-)

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Sind Sie wirklich der Meinung, jener Witz ginge zu Lasten Obamas - und nicht älterer Berliner Bürgerinnen mit Uckermark-Teint?



      Wollen Sie sich nicht doch etwas mehr in die Situation einfühlen?

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Also, dass er sich als Obama verkleidet muss seinen Rassismus beweisen? Haben Sie Obama gefragt, was er dazu sagt? Verstehen Sie, dass der Humor dabei nicht auf eine Minderheit geht, sondern einen bestimmter!, übrigens sehr mächtiger Politiker?



      Und ja, Satiriker machen Späße auf Kosten der Mächtigen. Einmal auf Kosten Obamas. Dann auf Kosten Trumps. So what?



      Und bitte, weil im 19. Jahrhundert irgendwelche A********* sich das Gesicht schwarz bemalt haben, um Witze über die damaligen Sklaven zu machen, heißt nicht, dass ein Satiriker, der einen Präsidenten veralbert oder ein Lehrer, der sich als Aladin verkleidet ein Rassist ist.



      Sorry, aber irgendwann erscheint es mir nur noch lächerlich....

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Es ist doch gerade diese Form von Satire, die die Titanic auszeichnet.

      • 2G
        27871 (Profil gelöscht)
        @Ruhig Blut:

        Und die Titanic ist eine heilige Kuh, die immer recht hat?

        • @27871 (Profil gelöscht):

          Nee, warum?

  • Der sprechende Hoodie sollte sich an die eigene Nase fassen: Er stimmte im EU-Parlament dem Antrag einer rechten Fraktion zu, der Kommunismus mit Faschismus gleichsetzte.



    www.neues-deutschl...eme-fantasien.html



    Und sein gutdotiertes Abgeordnetenmandat möchte der sprechende Hoodie auch behalten...

    • @Linksman:

      "Das Europaparlament fordert eine Erinnerungskultur, »die die Verbrechen faschistischer, stalinistischer und anderer totalitärer und autoritärer früherer (!) Zeiten ablehnt«.

      Wo sehen Sie da eine Gleichsetzung? Lehnen Sie nicht alle totalitäre Regime ab?

    • @Linksman:

      Nicht ganz präzise - aus dem ND-Artikel geht hervor, dass die Sowjetunion mit Nazi-Deutschland gleichgesetzt wird.



      In Anbetracht des sowjetischen GULAG, der Sowjet-Diktatur, dem sowjetischen Expansionsdrang und dem daraus folgenden Hitler-Stalin-Pakt (die Westmächte hatten Stalin einfach zu wenig geboten; da kann man sich auch gerne mit dem ideologischen Feind einlassen) sehe ich in der Zustimmung Semsrotts kein Problem, im Gegenteil.



      Es ist sicher richtig, dass das linke Ideal (Gleichheit, soziale Gerechtigkeit etc) nicht mit dem NS-Ideal (Volksgemeinschaft, Ausgrenzung von Menschen "nichtdeutschen Blutes" etc) gleichzusetzen ist.



      Der bisher real existierende Kommunismus/Sozialismus hat gleichwohl Opferzahlen, die nicht niedriger als die NS-Opferzahlen sind.

      • @Lias Bledt:

        Sich auf Opferzahlen zu reduzieren in einem Vergleich zwischen zwei totalitären Staaten ist nicht nur zynisch sondern auch wenig hilfreich in der historiographischen Auseinandersetzung mit möglichen Ursachen für jeweiliges System.



        In Anbetracht des Vernichtungkrieges gen Osten, Holocaust und Euthanasie finde ich es schwierig einen historischen Vergleich für die deutschen Verbrechen zu finden.



        Die Schandtaten des Stalinterrors sind nicht damit gleichzusetzen, aber eben auch nicht zu relativieren.



        Eine solche Relativierung dient häufig nur dem deutschen bürgerlichen Wunsch ausnahmsweise nicht einzigartig zu sein um die eigene Schuld herunterzuspielen

        • @Itscht:

          Die Einmaligkeit des industriellen Tötens will ich gar nicht in Abrede stellen, erst recht geht es mir nicht um Relativierung des NS.



          Ich bin aber davon überzeugt, dass ein schlechter Mensch nicht eine bestimmte Ideologie braucht, um Terror zu veranstalten, sondern nur irgendeine. Ein Stalin war anders als Hitler, aber nicht besser (ohne, dass damit gleichzeitig gesagt werden soll, dass Hitler besser war). Jeder von beiden hat auf seine eigene Art dafür gesorgt, dass beide völlig abzulehnen sind.



          Es ging ja auch bei dem Antrag im EU-Parlament auch nicht darum, "historischen Vergleich für die deutschen Verbrechen zu finden".



          Es ging letztlich nur darum, dass jegliches Terrorregime abzulehnen ist, egal, aus welcher Ecke es kommt.

      • 2G
        27871 (Profil gelöscht)
        @Lias Bledt:

        Vergessen leider viele, oder, wollen davon noch nie gehört haben.



        Am Kommunismus interessierte sollten sich mal intensiv mit dem Pol Pot - System auseinandersetzen.

  • "Was darf die Satire?



    Alles. "

    Aber natürlich nur, wenn Die Richtigen(TM) von ihr aufgespiesst werden ...