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Rasch umblättern! –betr.: „Es wäre nicht Roßkopf II“, taz vom 8. 2. 99

Durch den Beitrag wurden die Leserinnen und Leser informiert, daß Tischtennistalent Timo Boll dem DTTB beim 4:1 im Europaligafinale gegen Polen einen Punkt beschafft hat. Nach der Lektüre des erwähnten Berichts ist Frank Ketterer und mit ihm den Verantwortlichen in der taz-Sportredaktion nur eine Empfehlung zu geben: „Rasch umblättern!“

Grund für diese Empfehlung ist Ketterers Feststellung: „Daß einer mit 17 überhaupt in so einem Finale mitmacht, ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Zumal im deutschen Tischtennis, wo die Bundesligamannschaften meist von ausländischen Spielern bevölkert werden, die dem nationalen Nachwuchs die Chance rauben, an starken Gegnern zu wachsen.“ Diese Formulierung ist starker Tobak und entspricht „Es sind zu viele Türken ...“ [siehe LeserInnenbriefe, taz vom 8. 2. 99. anm. d. Red.].

Sowohl Ketterer als auch die zuständigen Redakteure hätten sich überlegen können, wie und warum die Ausländer in die TT-Bundesliga gekommen sind. Sie hätten eigentlich auch bemerken können, daß die besseren (ausländischen) Spielerinnen und Spieler dem „nationalen“ Nachwuchs in Wirklichkeit nicht die Chancen „rauben“. Li Bing, Tian Zörner, Qianhong Gotsch und andere nehmen niemandem die verdiente Chance, sondern gewähren vielmehr Gelegenheiten, sich an wahren KönnerInnen und MeisterInnen abzuarbeiten. Nachwachsende, die gegen solche Gegner (Lehrer) bestehen, werden wirklich international konkurrenzfähig. [...] Erich Gütinger, Berlin

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