: Randgruppe „Kassenfuzzi“
betr.: „Experte für ‚ein paar Euro für den Arztbesuch‘“, Brennpunkt „Modelle zur Gesundheitsreform“, taz vom 4. 1. 03
Seit Monaten verfolge ich erschüttert, wie es Politikern und ausgewiesenen Fachmenschen einer Regierungskommission wiederholt gelingt, vorhandene gesellschaftliche und wirtschaftliche Realitäten in ihren Reformdiskussionen auszublenden. Die Zukunft unseres Gesundheitssystems ist doch schon längst wieder beendet. Niemand fragt nach optimaler Versorgung, finanziert durch ein akzeptables Preis-Leistungs-Modell. Reformideen drehen sich kontinuierlich um sich mir sich nicht erschließende Kostenreduzierungen oder „Behandlungsvermeidungsstrategien“.
Eins steht jedenfalls fest: Beamte, privat Versicherte, Beihilfeberechtigte und EmpfängerInnen von Sozialhilfe sind die Gewinner. Warum? Weil sie immer als Privatpatienten behandelt werden. Wen interessiert da noch die Randgruppe der „Kassenfuzzis“? WOLFGANG SIEDLER, Langenhagen