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Radler klingeln sich frei

■ Die Fahrrad-Bewegung wächst und wächst und wächst...

Trotz all der positiven Fahrrad-entwicklung fehlte bisher in der DDR eine überregionale Organisation, sich ganz gezielt für die Interessen der Radfahrer einsetzt. Die noch in der SED-Ära in vereinzelten Städten gegründeten Bürgerinitiativen wurden wie alles, was in der DDR selbständig denken und handeln wollte, von der Staatssicherheit mit Mißtrauen beobachtet, kontrolliert und eingeengt. Die einzigen organisierten Radfahrerverbände waren die vordergründig nur sportlich orientierten Radwanderer. Aus ihren Reihen kam dann aber auch die Initiative zur Gründung eines AFC der DDR. Die Kontakte zum ADFC West-Berlins sind geknüpft, und das Gründungskomitee versandte inzwischen einen Gründungsaufruf an alle Radsportverbände, um so einen harten Kern zu schaffen. Weitere Zielgruppen werden die Öko-Radler sein und vor allem die vielen Fahrradtouristen. Als erstes Großprojekt ist man gerade dabei, einen Fahrradratgeber für die DDR aus der Taufe zu heben. Ein zeitaufwendiges Unterfangen, denn das Interesse war wesentlich größer als erwartet, und die ca. 5.000 Adressen brauchen ihre Zeit, um bewältigt zu werden. Aber man ist optimistisch - selbst in bezug auf die in der DDR noch immer nicht sicher gefundene Druckerei, die den „Dachgeber“ bis Saisonbeginn verbindlich zu drucken bereit ist. Doch mit dem Improvisationstalent der DDR-Radfahrer wird man auch dieses Problem bewältigen.

Markstein

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