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Rad frei von West nach Ost

Noch in diesem Jahr soll es eine neue Schnellstrecke vom Bremer Westen durch die Innenstadt in den Bremer Osten geben, genauer: von der Rockwinkeler Landstraße bis zur Ritterhuder Heerstraße. Das hat gestern die Baudeputation beschlossen. Doch wer jetzt an eine Monsterausgabe der A 27 oder des Hemelinger Tunnels denkt, der irrt. Das Haus Schulte will was für die RadfahrerInnen tun, mit sehr bescheidenen Mitteln zwar, aber wirkungsvoll, so Hartmut Spiesecke, Sprecher des Bausenators. Die BremerInnen sollen per Rad zügig und vor allem abseits der Hauptstraßen auf eigenen Routen die Stadt durchqueren können. Und die neuen Routen sollen prima ausgeschildert werden.

Schon vor drei Jahren hatte die Stadtbürgerschaft beschlossen, daß die Fahrradrouten in der Sadt ausgebaut werden sollen. Daraufhin hat ein Planungsbüro die Route I aus Bremen Nord über den Westen bis in die Innenstadt und die Route IV von der City nach Osterholz entwickelt. Die Baumaßnahmen wurden angefangen, nun sollen die restlichen Lücken geschlossen werden. Der Clou: Die Maßnahme kostet nur rund 550.000 Mark.

Die Routen werden so billig, weil kaum ein Meter Radweg neu gebaut werden muß. Mal müssen Bordsteine abgesenkt werden, mal die Fahrbahn ausgebessert, mal werden Ampelkreuzungen so umgestaltet, daß RadlerInnen flott durchkommen. Zum Beispiel an der Ecke Humboldtstraße/Am Dobben: Wer da stadteinwärts radelt, muß sich immer noch über zwei Fußgängerampeln quälen, um auf den weiterführenden Radweg Auf den Häfen zu kommen. Nun soll auf der Autospur eine spezielle Rad-Haltezone geschaffen werden. Die Autos müssen dahinter halten, die RadlerInnen können bequem und schnell quer über die Kreuzung fahren.

Sorgen machen sich die PlanerInnen allerdings noch um den Westen. Da wird wohl trotz aller Bemühungen auch am Ende des Jahres noch eine Lücke bleiben. Am Doventor sollte der Radweg benutzerfreundlicher gemacht werden, nun will aber die BSAG eine Straßenbahn-Haltestelle verbreitern. Die Bauarbeiten müssen warten, bis die BSAG mit ihren Planungen zu Potte gekommen ist. J.G.

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