Rache in Nigeria: 20 Tote

BERLIN/LONDON taz/epd ■ Bei Ausschreitungen von Muslimen in der Millionenstadt Kano im Norden Nigerias sind nach Zeitungsberichten mindestens 20 Christen ums Leben gekommen. Zu der Gewalt kam es am Dienstag bei einem Protestmarsch von tausenden Muslimen gegen ein Massaker in der Stadt Yelwa im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau, bei dem vorletzte Woche christliche Milizen mehr als 600 Muslime getötet hatten. Der islamische Würdenträger von Kano, Sheik Umar Kabo, der den Marsch anführte, warf dem christlichen Gouverneur von Plateau vor, das Massaker unterstützt zu haben. Zahlreiche Geschäfte im Besitz von Christen wurden angezündet, bevor die Armee einschritt. Staatspräsident Olusegun Obasanjo rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Auch der Gouverneur des Bundesstaates Kano, Ibrahim Shekarau, warnte davor, Unschuldige anzugreifen. Die Sicherheitskräfte müssten aber spätestens binnen sieben Tagen gegen die christlichen Milizen vorgehen, drängte er.