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KOMMENTARRabiater Angsthase

■ Grobecker offenbart SPD-Nöte

In der SPD geht die Angst um. Nach den überdurchschnittlichen Verlusten bei den Bundestagswahlen rechnen die Spitzengenossen damit, daß die Jahre der absoluten Macht im Hansestaate im nächsten Herbst vorbei sind. Eine Sorge, die offensichtlich nervös macht. Und so war denn der Grobecker-Angriff auf Buten & Binnen weit mehr als eine Retourkutsche nach dem Motto: Wer austeilt, muß auch einstecken können.

Grobecker, dem zurecht nachgesagt, daß er einer der wenigen im Senat sei, der kompetent und durchsetzungsfähig ist, hat vielmehr einen Blick auf die Innenaustattung der Macht freigegeben. Eine Macht, die sich im Zweifelsfalle keine Mühe mehr gibt, die Öffentlichkeit über die eigene Politik zu informieren, sondern statt dessen rüpelhaft über potentielle Kritiker herfällt. Da zeigt sich Selbstherrlichkeit, Arroganz und die Unfähigkeit, die Freiheit der Presse auch dann zu akzeptieren, wenn die politische Mehrheit ins Wackeln gerät. „Bessere Präsentation der Senats-Politik“ verlangte Klaus Wedemeier jüngst von den Senatoren. Die Opposition kann nur hoffen, daß sich alle so prima an die Bürgermeister-Worte halten. Holger Bruns-Kösters

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