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Rabatt fürs Putzen

■ Strategien wider den harten Franken

In der eidgenössischen Tourismusbranche weht trotz sommerlicher Temperaturen ein eisiger Wind. Gäste aus dem In- und Ausland machen sich rar. Als Sündenbock muß die harte Landeswährung herhalten. Immer mehr Betriebe und Regionen rücken den hohen Preisen nun mit unüblichen Methoden zu Leibe: Im Ferienort Sörenberg bei Luzern können die Gäste ab drei Übernachtungen die Rechnung mit der wesentlich günstigeren Mark begleichen. Statt zum Beispiel 100 Franken pro Nacht zu zahlen, was einem Gegenwert von 120 Mark entspricht, müssen die Touristen nur 100 Mark hinblättern. Graubündener Hoteliers offerieren ihren Gästen eine Bahnkarte gratis ab der Schweizer Grenze, denn „die Gäste wollen sich ja auch ökologisch wohlfühlen“, erklärt Werbemann Martin Vincenz.

„Rabatt gegen Arbeit“ heißt indessen die Devise in zwei Hotels in der Ostschweizer Stadt Sankt Gallen. Zehn Franken weniger bezahlen Gäste, die das Bett selber beziehen. Beim Reinemachen im Zimmer erhöht sich der Einsatz auf zwanzig Franken. Und wer täglich 90 Minuten im Hotel mitarbeitet, kommt 30 Franken billiger weg. Die Nachfrage, so Ernst Leander, Direktor des Hotels Ekkehard, sei allerdings gering. rtr

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