vorlauf: Raab macht mobil

„TV Total“, 22.15 Uhr, Pro7

Vier Kandidaten – drei Frauen, ein Mann – haben es bis zur Endrunde geschafft: Heute wird ausgesucht, wer mit Hilfe von Stefan Raabs Komposition an der deutschen Grand-Prix-Vorentscheidung in Berlin teilnehmen darf. Den Erfolg dieser seit Ende vorigen Jahres exekutierten Castingshow räumt Raab selbst ein – er sei zufrieden. Die Aktion „Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star“ (SSDSGPS) frappiert tatsächlich: Nach all den anderen Talentwettbewerben mochte man gar nicht mehr annehmen, dass es noch wirklich musikalische Begabungen gibt. Und es gibt sie.

Vielleicht fanden (nicht nur) die vier Finalistinnen auch deshalb zur Höchstform, weil vor ihnen eine freundliche und sachliche, also hämefreie Jury sitzt: Joy Fleming, Thomas Anders und Raab selbst. Kein Schmäh gegen die Kandidaten, stattdessen sehr ausgeruhtes Fachsimpeln über die Kunst, Unterhaltungsmusik glaubwürdig und stoffsicher in die Kameras zu transportieren. Das Finale heute kennt folgenden Modus: Zunächst singen alle vier ein Lied ihrer Wahl, danach scheidet eineR aus; das verbliebene Trio stellt – balladesk, midtempoartig oder sehr flott – Raabs Grand-Prix-Komposition vor, live und begleitet von der TV-total-Band.

Verlierer, heißt es aus Raabs Produktionsgehege, wird es keine geben: Allesamt stehen bei ihnen die Aussichten gut, besser: Sie werden garantiert demnächst Plattenverträge erhalten. Moderation: Annette Frier und Elton. Man wünschte sich, die Öffentlich-Rechtlichen hätten solche Präsentatoren: Schon würde nicht mehr das meiste wie ein zähes Ringen mit dem Lifta-Quotenlift wirken. JAF