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Archiv-Artikel

RUANDA UND KONGO – SEIT ZEHN JAHREN IM KONFLIKT

1994: Ruandas damalige Hutu-geführte Regierung organisiert einen Völkermord an der Tutsi-Minderheit, um eine Machtteilung mit der Tutsi-Rebellenbewegung RPF (Ruandische Patriotische Front) zu vermeiden. Über 800.000 Menschen werden in drei Monaten von Armee und Milizen getötet. Die RPF erobert das Land und treibt Armee und Milizen ins benachbarte Zaire, wo sie sich an der Grenze zu Ruanda niederlassen.1996: Ruanda marschiert in Zaire ein und zerschlägt die Hutu-Flüchtlingslager. Zusammen mit anderen afrikanischen Ländern unterstützt Ruanda Rebellen, die Zaires Diktator Mobutu Sese Seko stürzen und 1997 Laurent-Désiré Kabila an die Macht bringen. Kabila macht aus Zaire die Demokratische Republik Kongo.1998: Kabila bricht mit Ruanda. Rebellen mit Ruandas Unterstützung übernehmen Kongos Osten. Kabila rüstet Milizen auf, um Ruanda zu bekämpfen. Ein blutiger Krieg beginnt.2002: Kongo und Ruanda schließen Frieden, wenig später auch die kongolesischen Kriegsparteien, die 2003 eine Allparteienregierung bilden. Ruanda zieht seine Armee im Herbst 2002 ab. Kongo ist seiner Verpflichtung, die ruandischen Hutu-Milizen zu entwaffnen und zu repatriieren, bis heute nicht nachgekommen.