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REPs: Andres‘ Stuhl wackelt

■ Gegenseitige Beschuldigungen und Konkurrenzkämpfe bei den „Republikanern“ / Kandidiert Pressesprecher Pagel gegen Andres?

Prügeleien, dubiose Machenschaften, gegenseitige Beschuldigungen, Parteiaustritte und konkurrierende Seilschaften: Bei den „Republikanern“ geht's hoch her. Selbst der Pressesprecher der REPs, Carsten Pagel, räumt ein, daß „die Partei nach den in der Presse erhobenen Behauptungen verunsichert“ sei. Der Parteiclinch geht mittlerweile soweit, daß am Stuhl des Landesvorsitzenden Bernhard Andres gesägt wird. Dem Vernehmen nach will der Jurastudent Carsten Pagel gegen den Polizeiobermeister Andres kandidieren. Das halten zumindest Funktionäre der „Republikaner“ wegen der jüngsten Anschuldigungen gegen den Berliner Parteichef für „gut möglich“. Der 26jährige Pagel selbst möchte sich zu diesem Thema „momentan nicht erklären“ - die Gegenkandidatur dementieren will er aber auch nicht.

Hauptvorwurf an Andres: Der Landesvorsitzende soll ein Darlehen von 100.000 Mark angenommen haben, was ihm den Vorwurf „dubioser finanzieller Machenschaften“ einbrachte. Nach Angaben der ehemaligen REP-Funktionärin Alexandra Kliche soll Andres seine Unterschrift unter den Darlehensvertrag erst bestritten, dann aber eingeräumt haben. Nicht nur Freunde machte sich Andres auch mit seiner Personalpolitik: Als seine Sekretärin stellte er seine Frau ein.

Zu allem Übel muß sich Andres nun auch noch mit der Justiz auseinandersetzen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Parlamentarier wegen des Verdachts der Körperverletzung, Nötigung und Sachbeschädigung. Andres soll nicht etwa einen Linken verprügelt haben, sondern einen Parteifreund: Der bisherige Tiergartener BVV-Abgeordnete der REPs, Bert Handschuhmacher, wirft dem Verkehrsbeamten vor, ihn auf einer REP-Versammlung mit Polizeigriff vor die Tür gesetzt zu haben, als er Kritik an einer Äußerung von Andres übte. Außerdem sei sein Hemd dabei zerrissen worden. Andres bestreitet die Vorwürfe und konterte seinerseits mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs, Verleumdung und falscher Verdächtigung. Ob es am 6.Mai auf dem geplanten Landesparteitag zum Großreinemachen kommt, ist trotzdem nicht sicher: Das Hotel, in dem die Tagung stattfinden sollte, hat jetzt seine Nutzungszusage zurückgezogen.

ccm

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