■ QUERBEET: Querstromlüfter als Klangmodulator
Die sogenannte „Neue Musik“ wird nicht häufig aufgeführt. Noch seltener kommt es vor, daß politische Musik ihren Weg zum inszenierten Konzert findet. Und wenn, dann haben diese Stücke meist unübliche Auftrittsorte. Deshalb könnte man es einen regelrechten Coup nennen, den das Ensemble L'art pour l–art am Freitag im großen Haus der Oper landet: Unter dem Titel „Das Porträt“ spielen die fünf experimentierwütigen Musiker fünf Stücke des Gegenwartskomponisten Mauricio Kagel, darunter – als Uraufführung – das AuftragswerkSerenade. Typisch für Kagel wie sein befreundetes Ensemble: Die Instrumente sind ausgeklügelte Erfindungen. So kommt neben einem Gas-Lötbrenner auch der Nachbau einer Nadelgeige aus dem 18. Jahrhundert zum Einsatz: 16 Eisenstifte werden „bei einer Temperatur von der fünfzehnten Wurzel aus acht“ mit dem Cellobogen gestrichen. Freitag, 23.30 Uhr, Oper
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen