: Querrille
Niños Con Bombas: dito
(El Diablo Digital/ Indigo )
Mit spanischsprachigem Rock ist es ja nicht weit her. Allzu sehr versinkt man im wohlfeilen Pathos der Heroes Del Silencio und anderer Blaupausen. Daß es „en español“auch anders geht, zeigen die Niños Con Bombas. Der chilenische Gitarrist Daniel Puente, Alex José Menck aus Brasilien und der Hamburger Schlagzeuger Norman Jankowski gehen das meiste im Geist von Punk an. Ob guter alter Rock'n' Roll, Bossa Nova, Politrock, Dub, Mambojazz oder die eigene Coverästhetik – durch alles weht der rauhe Wind von Punk im Sinne der 90er, an Orten wie z.B. Hamburg. Dabei werden schon Mal Flamencogitarren in einen neuen Zusammenhang gestellt und so mir nichts dir nichts aller Ferienfolklore und Sangriaseligkeit entkleidet. Fuck Olé! So wird die Platte auch zu einer Auseinandersetzung mit hiesigen Spanien- und Südamerikabildern. Vermutlich hatten die Niños Con Bombas in ihrer Jugend einige Schlüsselerlebnisse mit Sandinsta von The Clash. Jedenfalls erweisen sie dieser ersten Latinpunkband der Musikhistorie alle Ehre. Obwohl sie in „Lee Mi Poesia“explizit auf die Bedeutung der Buchstaben in unserer Bilderkultur hinweisen, stellt sich das Trio damit innerhalb der Musikszene souverän Außen vor.
Volker Marquardt Mit „Slown“eröffnen die „Niños Con Bombas“am So., dem 19. April, ab 19 Uhr, die neue Clubbühne im Docks.
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