Rüdiger Lautmann im Gespräch: Queeraktivismus vor 100 Jahren

„taz Talks meets Queer Lectures“: Über einen Fall von Agitation im bürgerlichen Milieu der deutschen Provinz.

Soziologe Rüdiger Lautmann forscht zu der Historie der Homosexuellenbewegungen Foto: Privat

Neun Jahrzehnte lang erinnerte sich niemand des Rechtsanwalts Hans Holbein (1863 bis 1929) aus Apolda. Doch kürzlich wurde seine Stiftung, mit der er der Universität in Jena ein Institut schenkte, das sich der Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld widmen sollte, wieder aktuell. Mit seinen Agitationen richtete sich Holbein gegen den Homosexuellenparagraphen 175 im damaligen Strafrecht.

Wann: Di., 08.06.21, 19 Uhr

Wo: youtu.be/NWV6nqG1ewU

Kontakt: taztalk@taz.de

Wer war dieser Mann, und wie brachte er es fertig, die Universität zu überzeugen und seine Stellung zu halten? Nicht nur in der Metropole wie Berlin und nicht nur von wenigen Führungsfiguren wurde eine Bewegung erschaffen, die fünfzig Jahre später die Liberalisierung in puncto Homosexualität brachte. Im bürgerlichen Milieu und zumal in der Provinz bestanden besondere Bedingungen für einen solchen Kampf.

Der Soziologe Rüdiger Lautmann ist nach Thüringen gefahren und hat dort zur Biographie von Hans Holbein recherchiert. Er kommt zu dem Schluss, dass wir unseren Blick weiten müssen, über Hirschfeld, sein Institut für Sexualwissenschaft und die Hauptstadt hinaus, um die damaligen Homobewegungen historisch einzuordnen.

Moderation: Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben sowie Kurator der taz Talks und des taz Lab.

Ein taz Talk in Kooperation mit der Initiative Queer Nations.

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