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Qerrille

Fischmob – Männer können seine Gefühle nicht zeigen (Plattenmeister/EFA)

Es begann alles so gut, und wenn man nicht genau hinhören müßte, wäre dies die beste deutsche HipHop-Platte seit langem. Fett, poppig, klasse gereimt und trotzdem fies, frech, fummelig. Doch spätestens ab Stück 7 geht der Spaß verloren. Vorher läuft die brillante Short-Story aus Hamburg-St. Pauli „Ey, Aller“, ein prima Diddel-Song übers „Bonanzarad“ oder Snack-Platt-HipHop. Doch dann wirds hyper-pc im Stil von 70er-Jahre-Polit-Rock. Die Nacherzählung einer Anmache mit der dramaturgischen Aufwertung durch Vergewaltigung und Lynchjustiz oder Politphrasengedresche a la „In Deutschland existiert Gerechtigkeit nur noch als Wort“ tun richtig weh. Warum tötet eine so prima Band plötzlich jede Ironie und wird priesterlich? Flensburg ist nicht die Bronx und Goethe nicht Bukowski. Ey, Aller?

Till Briegleb

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