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Q U E R S P A L T E ..ewig lockt das Weib

■ Wie der Spiegel Jutta Ditfurth präsentiert

Auf einmal will ich was über Jutta schreiben, so verführt bin ich schon vom neuen Spiegel–Titel. Sie gefällt mir nämlich plötzlich so, freundlich harmlos, wie der leibhaftige Frühling. Da steht sie scheinbar nackend mit wehenden Haaren im Wind und lächelt, verdeckt bis zum Hals mit grünem Tuch und Atomkraft–nein–danke. Jemand mit einem solch freundlichen Gesichtchen ist doch harmlos, oder? Aber wenn ich ihr länger in die Augen sehe, spüre ich das Gruseln des Dämonischen, die wehenden Haare sind Hexenhaar, gewarnt soll ich werden vor den verführerischen Künsten einer Zauberin, die weiblich hintergründig, aber dann blindwütig die Schere an rechter Stelle ansetzt. Grüne Verführung“ ist ihr über den Kopf geschrieben. Wie praktisch, daß sie eine Frau ist. Wieviel leichter ist es auf dem Papier, einer Frau das Gesicht und die Gedanken zu rauben. Mit einfachen Tricks und ein bißchen Retouche wird sie in die Schablone gepreßt. Hier wird ein neuer Star aufgebaut, denkt mancher milde und hat die Assoziation zu Delacroix parat: Die Freiheit führt das Volk. Aber die Botschaft des Spiegel geht darüber hinaus. Brandaktuell und vorneweg entlarvt er die Tarnung und weist aufs Eigentliche hin: Ditfurth ist (nur) ein Weib, das verführen will, davor wird mann gewarnt, damit wird mann beruhigt. Maria Neef–Uthoff

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