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Putschgerüchte in Paraguay

Asuncion (afp) — Elf Monate vor den Präsidentschaftswahlen in Paraguay ist der Kampf um die Nachfolge des Präsidenten General Andres Rodriguez in der alten Staatspartei „Colorados“ voll entbrannt. Während Putschgerüchte am Mittwoch durch ungewöhnliche Truppenbewegungen neue Nahrung erhielten, stufte der 68jährige Rodriguez einen Beschluß der verfassunggebenden Versammlung als „beleidigend“ ein, der seine Wahl im kommenden Jahr untersagt. General Rodriguez hatte im Februar 1989 den Diktator Alfredo Stroessner gestürzt und einen Demokratisierungsprozeß eingeleitet. Wiederholt hatte er versichert, er werde nicht kandidieren und die Macht an den Wahlsieger übergeben. Aufgrund der zunehmenden Spannung beschleunigte die verfassunggebende Versammlung die Verabschiedung der einzelnen Artikel des neuen Grundgesetzes.

Das Kandidaturverbot für Rodriguez, das auch von Beobachtern als „Provokation“ gewertet wurde, macht die Machtkämpfe der etwa zehn Strömungen in der Colorado- Partei deutlich. Luis Arganda, dem gute Aussichten eingeräumt wurden, von den Colorados als Präsidentschaftskandidat aufgestellt zu werden, trat am Mittwoch aus dem Parteivorstand zurück. Der ehemalige Außenminister von Rodriguez war wegen Verbindungen zu militanten Stroessner-Anhängern, die den haitianischen Terrorkommandos Tontons-Macoutes entsprechen, parteiintern kritisiert worden.

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