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Putsch in Sierra Leone

London (afp) — Die nach dem Putsch in Sierra Leone an die Macht gelangten Militärs haben den Ausnahmezustand über das westafrikanische Land verhängt. Wie das Londoner Außenministerium am Freitag erklärte, wurden die Flughäfen und Häfen geschlossen und die Landesgrenzen gesperrt. Es gelte eine nächtliche Ausgangssperre, berichtete das britische Außenamt unter Berufung auf eine im Rundfunk von Sierra Leone am Donnerstag abend verlesene Erklärung des Junta-Mitgliedes Valentine Strasser. Hauptmann Strasser, der nach dem Putsch als der starke Mann in Freetown gilt, erklärte, ein 24köpfiger Militärrat habe die Macht übernommen. Mitglieder der gestürzten Regierung sollten festgenommen, jedoch nicht mißhandelt werden, sagte er.

Der Präsident von Sierra Leone, Joseph Saidu Momoh, war am Mittwoch von meuternden Soldaten gestürzt worden, die sich seit einem Jahr Kämpfe mit liberianischen und sierraleonischen Rebellen an der Ostgrenze des Landes liefern und zunächst gegen ihre Lebensbedingungen protestiert hatten. Zahlreiche Armeeoffiziere hatten sich dem Aufstand angeschlossen. Der gestürzte Präsident soll unterdessen ins Nachbarland Guinea geflüchtet und dort mit dem guineischen Staatsschef, General Lansana Conte, zusammengetroffen sein.

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