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Putsch in Afghanistan gescheitert

Just an dem Tag, als in Kabul der Prozeß gegen Verschwörer des Dezember '89 beginnen sollte, wackelte der afghanische Präsidentenpalast erneut unter einem von Verteidigungsminister Shahnawaz Tannai angeführten Putschversuch. Dieser hatte sich Mitte Dezember 1989, als der afghanische Geheimdienst über 100 Militärs und mehrere Generale verhaftete, grollend tagelang in seinem Ministerium verschanzt. Inzwischen wird er von seinem Präsidenten „tot oder lebendig“ als Hochverräter gesucht.

Die Demokratische Volkspartei Afghanistans ist seit ihrer Gründung 1965 innerlich zerrissen. Die fehlende nationale Einheit und die Isolation der Kabuler Intellektuellen bot mehrfachen Anlaß zu blutigen innerparteilichen Machtkämpfen. Bisher ist es Najibullah immer wieder gelungen, die Fraktionen zum Burgfrieden zu verpflichten.

Die Rivalitäten zwischen den Parteifraktionen „Khalq“ und „Parcham“ sowie dem Geheimdienst (Najibs Ziehkind) und der Armee sind nie ausgeräumt worden. Jetzt, wo die unmittelbare Bedrohung durch die Mujaheddin nachgelassen hat, brechen sie verstärkt wieder auf. Fundamentalistenführer Gulbuddin Hekmatiyar, Chef der radikalen Hezb-Islami und von Najibullah als der „Drahtzieher der Dezember-Verschwörung“ verteufelt, versuchte, die Situation zum Vorteil der selbst zerstrittenen Mujaheddin auszunutzen. Der Präsident erwies sich jedoch als Überlebenskünstler.

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