: Prozess zu Todesschüssen
Im Berliner Prozess zu einem der spektakulärsten Todesfälle an der innerdeutschen Grenze haben zwei angeklagte Ex-Stasi-Offiziere eine Mitschuld am Tod des DDR-Regimekritikers Michael Gartenschläger vor 26 Jahren zurückgewiesen. Die Befehlsgewalt habe auf zentraler Ebene im Ministerium von Stasi-Chef Erich Mielke gelegen, sagte ein früherer Stasi-Oberst am Dienstag zum Auftakt vor dem Landgericht.
Die Staatsanwaltschaft wirft zwei früheren Stasi-Bediensteten Totschlag vor. Sie sollen einen Befehl herausgegeben haben, nach dem Täter, die die DDR-Grenzanlagen verletzen, „festzunehmen oder zu vernichten“ seien. Der aus der DDR stammende und 1971 nach 10 Jahren Haft vom Westen freigekaufte Gartenschläger starb im Alter von 32 Jahren im Kugelhagel in der Nacht zum 1. Mai 1976. Er hatte zum drittenmal versucht, Selbstschussanlagen an der DDR-Grenze abzubauen. Zweimal hatte es geklappt. Die öffentliche Präsentation der „Todesautomaten“ hatte die DDR weltweit bloßgestellt. DPA
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