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Prozeß Tamar S.

Der dreifache Frauenmörder Thomas Holst hat offenbar selbst die Idee zu seiner Flucht aus dem Allgemeinen Krankenhaus Ochsenzoll (AKO) im September 1995 gehabt. Das geht aus einer gestern vor der Großen Strafkammer des Hamburger Landgerichts verlesenen Erklärung seiner Therapeutin Tamar S. hervor. Die 40jährige muß sich wegen Strafvereitelung und Gefangenenbefreiung verantworten, weil sie dem zu lebenslanger Haft und Unterbringung in der Psychiatrie verurteilten Holst im vorigen Jahr zur Flucht aus dem AKO verholfen hatte. S. erklärte weiter, die Psychiater hätten „die Legende von der Behandlungsresistenz“ des Frauenmörders Holst konstruiert, um sich eines unbequemen Patienten zu entledigen. „Statt Heilung wollte man seine Seele zermürben“, meinte sie. Weil sogar die Patientenakte von Holst manipuliert worden sei, habe sie sich zur Fluchthilfe entschlossen. Der Prozeß wird am morgigen Freitag fortgesetzt.

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