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Proteste in Ost-Berlin

■ Ausreisewillige demonstrierten am Brandenburger Tor / Offenbar mehrere Festnahmen

Am Brandenburger Tor haben am Sonntag nachmittag ausreisewillige DDR-Bürger demonstriert. Zivile Sicherheitskräfte und Uniformierte hielten sie davon ab, Rosen über die Mauer zu werfen. Berichten von Augenzeugen zufolge sollen sie „wir wollen raus“ gerufen haben. Etwa zehn Personen wurden vorläufig festgenommen. Einige Demonstranten gehörten zu einer Gruppe von Ausreisewilligen, die sich regelmäßig in der Bekenntniskirche Treptow treffen.

Die etwa 50 vorwiegend jungen DDR-Bürger zogen zunächst zur Ständigen Vertretung Bonns in Ost-Berlin. Dort wurden sie von Polizeikräften abgedrängt. Dann setzten sie ihren Zug zum Brandenburger Tor fort. Weitere Bürger schlossen sich spontan an, berichteten Teilnehmer. Sie hätten beabsichtigt, die spontan gekauften Rosen über die Sperrgitter zu werfen. Volkspolizisten und Zivilkräfte der Staatssicherheit unterbanden die Aktion sofort. Sie nahmen Personenkontrollen vor und forderten die Betreffenden auf, den Bereich vor dem Brandenburger Tor sofort zu verlassen. Einige Demonstranten wurden in Zivil- und Streifenwagen der Sicherheitskräfte abtransportiert.

Bereits am Vormittag soll eine junge Frau festgenommen worden sein, die auf einem Teppich fÜr ihre Ausreise demonstriert hatte. Nach Berichten von Augenzeugen hatte sie sich unmittelbar vor den Sperrgittern auf den Teppich gesetzt, vor sich ein Pappschild mit der Aufschrift „Fliegender Teppich“. Der Läufer mit dem Schild lag noch einige Zeit nach der Festnahme unbeachtet auf dem Pflaster.

dpa

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