: Proteste gegen Özal–Besuch
■ amnesty international zum Besuch des türkischen Ministerpräsidenten: In der Türkei wird nach wie vor gefoltert / Türken und Kurden besetzen die Berliner CDU–Geschäftsstelle
Berlin (ap/dpa) - Als Protest gegen den Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Turgut Özal am Mittwoch in Berlin haben 35 Türken und Kurden die Landesgeschäftsstelle der Berliner CDU besetzt. Sie verlangten die Weiterleitung eines Protestschreibens an Bundeskanzler Kohl. Özal wurde am Nachmittag als erster von acht konservativen Regierungschefs in Berlin erwartet, um an der dritten Parteiführerkon ferenz der Internationalen Demokratischen Union (IDU) von Donnerstag bis Sonnabend teilzunehmen. Er wurde vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen eingeladen, sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen. In Frankfurt erklärte unterdessen die Gefangenenhilfsorganisation amnesty international (ai), politische Gefangene in der Türkei würden trotz anderslautender Behauptungen der Regierung in Ankara immer noch gefoltert. „Die Folter in der Türkei hat wieder einen schrecklichen Höhepunkt erreicht. Wer das Gegenteil behauptet, der lügt,“ erklärte die Generalsekretärin der bundesdeutschen amnesty international–Sektion, Brigitte Erler. Frau Erler appellierte an die Bundesregierung, sich während des Özal–Besuchs für die Opfer in türkischen Gefängnissen einzusetzen.
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