: Protest in Schwarz
■ Massenvergewaltigungen als Thema
Berlin. Am heutigen internationalen Tag der Menschenrechte wollen Frauen in schwarzer Trauerkleidung gegen die Massenvergewaltigungen in Bosnien demonstrieren. Dazu rufen unter anderem das neu gegründete „Frauenaktionsbündnis gegen Rassismus“, die „FrauenfrAKTION“, „Scheherazade“ und Die Grünen auf. Auch die „überparteiliche Fraueninitiative in Abgeordnetenhaus und Senat“, der neben anderen die drei Senatorinnen Bergmann, Limbach und Stahmer angehören, fordert die BerlinerInnen zur Teilnahme an der Protestaktion auf. In einer Erklärung verlangen die Frauen von der Bundesregierung, sich für Schutzzonen im Kriegsgebiet und die Ächtung von Vergewaltigungen als Kriegsverbrechen einzusetzen. „Gewalt“, erregte sich Sibylle Klotz vom Unabhängigen Frauenverband und der überparteilichen Fraueninitiative im Hinblick auf Bosnien und die Bundesrepublik, „Gewalt wird in den Medien geschlechtsneutral dargestellt, die Gewalttäter sind aber fast alles Männer.“ Als kleine Protestaktion hat der UFV deshalb einen Button entworfen: „Frauen sagen: ES REICHT! Gegen Fremdenhaß und Gewalt“ (Bestellungen unter 2291685).
Auch das Frauenaktionsbündnis plant weitere Aktionen gegen den Rassismus. Gitti Hentschel, Frauenbeauftragte der Fachhochschule für Sozialpädagogik und Sozialarbeit, wünschte sich „Sit-ins, Go-ins, Speak-ins und Sleep-ins in Flüchtlingsheimen“. Und Hildegard von Meier von den „Frauen für den Frieden“ forderte im Hinblick auf Bosnien, es müßten hier analog zum Zentrum für Folteropfer Zentren für Vergewaltigungsopfer eingerichtet werden. usche
Die Demo startet um 17 Uhr am Breitscheidplatz Richtung Olivaer Platz. Nächstes Plenum des Frauenaktionsbündnisses am Freitag 20 Uhr in der Schokofabrik, Mariannenstraße 6, 1-36.
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