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Protest beim Anne-Frank-Gedenken

■ Bleiberecht für Roma als Randthema der Ausstellungseröffnung

Festliche Versammlung in der Oberen Rathaushalle: 400 geladene und einige ungeladene Gäste waren gestern nachmittag zur Eröffnungsveranstaltung der „Anne-Frank -Ausstellung“ in der Unteren Rathaushalle (s.u.) gekommen. „Erinnern für die Zukunft“ (Herbert Wulfekuhl, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung), „Symbol und verpflichtende Mahnung“ (Sozialsenatorin Sabine Uhl), „kein Anlaß zu langen Sonntagsreden“ (Dagmar Lill, Leiterin der Integrations-Zentralstelle) - Floskeln der feierlichen Art waren zu hören.

„Keine Abschiebung der Roma“ konkretisierten nur am Rand einige BesucherInnen das Thema auf aktuelle Bremer Politik.

Während Senatorin Uhl noch elegant an der auch als Transparent im Saal anwesenden Forderung vorbeiredete, gab es von Dagmar Lill und der Geschäftsführerin des Dachverbandes der Ausländerkulturvereine (DAB), Güle Iletmis, vorsichtige, aber laut applaudierte Forderungen nach einem „Bremer Schritt für eine humanitäre Lösung“ (Lill).

Drastische Worte dafür dann, als Lea Rosh das Mikrophon an

die demonstrierenden „Lesben und anderen Frauen“ übergab. „Die Internierungs- und Mordpolitik des weißen nationalsozialistischen Patriarchats setzt das weiße BRD -Patriarchat fort: Unter dem Deckmantel des Rechts- und Sozialstaats werden Cinti und Roma heute einfach nur abgeschoben“, sagte die Rednerin während die ersten Festgäste sich schon auf den Heimweg machten. Und der verbliebene Rest mochte nur zur knappen Hälfte für die Forderung nach einem Bleiberecht der Bremerhavener Roma klatschen.

Ase

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