piwik no script img

Proporz statt Politik

Die Bremer SPD, stärkste der drei Ampel-Partnerinnen, wird durch das schwächste Mittel zusammengehalten, das es in der Politik gibt: Die Angst vor Veränderungen. Wedemeier hatte vor einem Jahr Sabine Uhl nicht als Senatorin gewollt, er mußte aber nach einem entsprechenden Landesvorstandsbeschluß die Frau aus Bremen-Nord „auf der SPD-Bank“ berücksichtigen. Wenn sie nun zurückgezogen wird, könnte der Unterbezirk unruhig werden, das ist Wedemeiers stärkstes Argument für Uhl.

Der Unterbezirk West war von Anfang an unzufrieden mit dem Senat, weil er personell zu wenig berücksichtigt wurde. Der glücklose frühere Innensenator und derzeitige UB-West- Vorsitzende Peter Sakuth hat also zwei gute Gründe gegen einen Sturz von Sabine Uhl: erstens verteidigt er mit Sabine Uhl das Prinzip des Regionalproporzes. Zweitens könnte der Senat gestärkt aus einer Umbildung hervorgehen. Nichts wäre dem UB-West unpäßlicher als das, spotten man im UB-Ost.

Kein Wunder, daß die Suche nach einer Staatsrätin ergebnislos war: keine Politikerin der SPD bundesweit findet dieses Umfeld attraktiv. Und so erinnerte Staatsrat Fuchs der Arbeitssenatorin an den Kontakt zu dem Mann, der nun Leiter der Behörde „für Arbeit und Frauen“ wird. Klaus Wolschner

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen