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Archiv-Artikel

Promis haben das nötige Kleingeld

betr.: „Wir stoppen den Klimawandel“, taz vom 4. 11. 06, Daniel Brühl: „Goodbye, Eon!“ taz zwei vom 10. 11. 06

Ich habe mit Interesse eure Berichte zum Thema Ökostrom gelesen, zu denen sich ja viele Personen des öffentlichen Lebens geäußert haben. Das hat mich dazu gebracht, zum Thema Anbieterwechsel im Internet zu googeln. Dabei musste ich allerdings feststellen, dass der sogenannte Ökostrom immer noch teurer ist als mein aktueller Stromlieferant mit den drei Buchstaben, und da war mir alles klar.

Logisch hatten sich all die Prominenten und Unternehmer für den Wechsel ausgesprochen, die haben ja auch das nötige Kleingeld. In Zeiten von stagnierenden Einkommen und steigenden Lebenshaltungskosten muss man doch sparen, wo es nur geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Arbeitslose oder Menschen mit geringem Einkommen oder Großfamilien aus weltanschaulichen Gründen zu Ökostrom wechseln und auf der anderen Seite woanders sparen müssen wegen erhöhter Stromkosten.

So Leute wie Herr Brühl, der ein gefragter Schauspieler ist und gutes Geld verdient, nerven einfach, wenn sie sagen: „Die Ausrede mit dem Preis gilt nicht.“ Man sollte auch bei Umweltthemen nicht die wirkliche Lage in weiten Teilen der Gesellschaft aus den Augen verlieren (siehe Unterschichtendebatte), die jeden Cent zum Leben nötig haben. CLAUS ZIELKE, Melsungen