■ Mit der Lohnsteuer auf Du und Du: Progressions-Spirale
Das Lieblingskind des Finanzministers ist die Lohnsteuer. Sie sprudelt nämlich wesentlich stärker als andere Steuerquellen. Ihr Aufkommen stieg von 35 Milliarden DM im Jahre 1970 auf 152 Milliarden DM im Jahre 1986. Das ist ein Plus von 334 Prozent. Alle anderen Steuerarten zusammen brachten im gleichen Zeitraum Mehreinnahmen von „nur“ 170 Prozent. Allerdings, die Lohnsteuer bringt dem Finanzminister nicht nur Freude, sie bringt ihm auch Ärger ein. Denn auch die Klagen der Verdiener über den immer stärkeren Steuerdruck werden periodisch lauter. Obgleich immer wieder Steuererleichterungen und Steuerreformen den Trend zu höherer Steuerbelastung unterbrachen, war die Wirkung solcher Wohltaten jedesmal schon binnen Jahresfrist verpufft. Der Grund für dieses unaufhaltsame Wuchern der Steuerlast liegt in der Tatsache, daß aufgrund inflationärer Preis– und Lohnsteigerungen immer mehr Verdiener in die sogenannte Progressionszone des Steuertarifs gelangen. In dieser Zone werden Einkommenserhöhungen mit steigenden Steuersätzen belegt. Die Steuerlast steigt dann schneller als das Einkommen. Der Daumendruck reicht augenscheinlich nicht aus zur Veränderung der Verhältnisse, erst fünf Finger sind eine Faust. Ach ja. geo/Globus
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