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■ HotelNotizenProfessor contra Love-ins

Aber Professorchen, warum denn so prüde! Monsieur Jean Pierre Baluc, Prof. an der japanischen Universität Miyasaki, will rund 350 Liebeshotels verklagen, die sich meist mit französischen Namen wie „la France, „le Paris“ oder „l'Emmanuelle“ schmücken. Viele Japaner setzten Frankreich heute mit „frivol“ oder „lockerem Lebenswandel“ gleich. Die populären Liebesnester, in denen Paare stunden- oder nächteweise zum Tete-à-tete bleiben, haben Tradition in Japan. Da die Wände in den landestypischen Wohnungen, in denen oft Großfamilien leben, häufig aus Holz und Papier sind, weichen viele Liebesbedürftige in die Love-ins aus. Mr. Baluc könnte vor Gericht recht bekommen: In den achtziger Jahren klagte die türkische Regierung erfolgreich gegen die Bezeichnung „Türkisches Bad“ für Massagesalons, in denen Prostitution betrieben wird. Heute heißen sie „Seifenland“. faf/taz

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