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Pro und contra 1:1

■ DDR-Finanzminister plädiert für 1:1 bei Guthaben bis 7.000 Mark

Hamburg (dpa) - Der neue DDR-Finanzminister Walter Romberg (SPD) hat sich für einen Umtauschkurs von 1:1 bei Sparguthaben mit mehreren Varianten ausgesprochen. Gerade zu Anfang der Währungsunion sei ein „richtiges Umtauschverhältnis aus politischen und psychologischen Gründen sehr wichtig“.

Natürlich gebe es aber „Spielbreiten bei dem Betrag, der sofort 1:1 bereitsteht“. Romberg meinte, man sollte auf jeden Fall „eine Summe von 5.000 oder 7.000 Mark“ ansteuern. Bei einer Summe von 30.000 Mark, die sein Kabinettskollege, Wirtschaftsminister Gerhard Pohl (CDU) vorgeschlagen hatte, drohen nach Ansicht Rombergs „inflationäre Tendenzen“. Größere Sparguthaben könnten „sehr verschiedenartig behandelt werden“. Ein Teil könne auch sofort 1:1 getauscht werden.

Der Vizepräsident der Deutschen Bundesbank Helmut Schlesinger erneuerte am Wochenende die Bedenken der Bundesbank gegen eine Währungsunion auf der Basis 1:1. Dies würde zwangsläufig die Preis/Lohn-Spirale in Gang setzen und die Arbeitslosenrate in die Höhe treiben. Der Vorschlag des Zentralbankrates, die Währungsunion auf der Basis 2:1 zu realisieren, bedeute keine Halbierung der Löhne und Renten, da der Währungsunion Lohn- und Rentenerhöhungen vorgeschaltet würden.

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