: „Privater“ Journalistenmord
RUANDA Völkermordüberlebender soll Rugambage aus Rache erschossen haben, sagt die Polizei
BERLIN taz | Im Zusammenhang mit der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jean-Leonard Rugambage in Ruanda am Donnerstag hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Einer habe die Tat als privaten Racheakt gestanden, sagte Sicherheitsminister Moussa Fazil Harelimana am Montag. Es sei ein Völkermordüberlebender, der sich für die Ermordung seines Bruders während des Genozids 1994 habe rächen wollen.
Rugambage war am Donnerstagabend vor seinem Haus in Ruandas Hauptstadt Kigali erschossen worden. Sein in Uganda exilierter Chefredakteur machte dafür Ruandas Regierung verantwortlich, weil Rugambage die Regierung der Beteiligung an einem Mordanschlag auf den in Südafrika exilierten ruandischen General Kayumba Nyamwasa beschuldigt hatte. Ruandas Präsident Paul Kagame nutzte eine Pressekonferenz am Montag dazu, um solche Verdächtigungen zurückzuweisen. Er nannte den Mord „inakzeptabel“. Unterdessen wurden in Südafrika vier Verdächtige aus Tansania, Somalia und Mosambik wegen des Mordanschlags auf Kayumba einem Richter vorgeführt. D.J.