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Prima Klima für Berlin?

■ betr.: „Klima kippt Hochhäuser am Ostkreuz“, taz vom 22.8. 96

Senator Strieder will nicht nur „saubere Luft für die ganze Stadt“, er scheint auch bereit, konkret zu handeln: Aufgrund eines Klimagutachtens soll das Bebauungskonzept für das Ostkreuz geändert werden. So gesehen unterscheidet sich der Senator positiv von seinem Vorgänger. Dieser stand in Sachen Potsdamer Platz vor demselben Problem, reagierte aber ganz anders. Er ignorierte das Gutachten, das vor negativen Folgen für das Stadtklima warnte. Durch die Bebauung am Potsdamer Platz wird nun der Wärmering um den Tiergarten geschlossen und die Frischluftschneise über die Anhalter Bahn versperrt. Das ignorierte Gutachten prognostizierte für die um den Tiergarten liegenden Innenstadtbezirke einen Temperaturanstieg von 1 bis 2 Grad.

Wenn Senator Strieder es ernst meint „mit der sauberen Luft für die ganze Stadt“, sollte er nicht nur am Ostkreuz, sondern auch am Potsdamer Platz aktiv werden, obwohl es hier politisch natürlich viel schwieriger ist. Aber noch sind nicht alle Pläne fertig, noch gibt es in einzelnen Bereichen (z.B. Lenné-Dreieck) Möglichkeiten nachzubessern. Auch der Park auf dem Gleisdreieck könnte die negativen klimatischen Folgen etwas abmildern, wenn er nicht auf Jahrzehnte hinausgeschoben und auf immer weniger Fläche reduziert wird, wie mit der zur Zeit angestrebten Änderung des Flächennutzungsplanes beabsichtigt. O. Stern

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