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Archiv-Artikel

Pressespiegel

Die türkische Presse stellt den neuen Papst fast einhellig als „Türkei-Gegner“ vor. Als Beleg ziehen die Zeitungen Äußerungen von Ratzinger heran, wonach der Platz der Türkei nicht in der Europäischen Union, sondern in der arabischen und islamischen Welt sei. In mehreren Blättern wird Ratzinger als „Panzer-Kardinal“ oder „Rottweiler Gottes“ bezeichnet. Die Zeitung Radikal schreibt, der Deutsche sei aus Sicht der Türkei „die letzte Wahl“ gewesen.

In der israelischen Presse fällt einzig das Massenblatt Jediot Achronot durch einen Beitrag mit dem Titel „Nazi-Jugend im Vatikan“ auf, in dem es über Ratzingers Jugend als Flakhelfer in der Wehrmacht und seine Berührungen mit der Hitlerjugend berichtet. Doch damit bildete die Zeitung eine Ausnahme. Die rechtsgerichtete Jerusalem Post etwa kommentiert, die Wahl Ratzingers sei „eine gute Nachricht für Israel und das jüdische Volk“. Weiter heißt es: „Paradoxerweise ist es höchstwahrscheinlich sein deutscher Hintergrund, der Ratzinger besonders sensibel für das jüdische Volk gemacht hat.“