■ beiseite: Premiere geplatzt
Das ist bemerkenswert: Lange angekündigte Inszenierung an hauptstädtischem Vorzeigetheater von Meisterinnenhand gestaltet, mit „Theaterkönig“ bestückt — aus künstlerischen Gründen abgesagt. Die für Samstag geplante Premiere an der Schaubühne, Karl Philipp Moritz' „Blunt oder Der Gast“ in der Regie der künstlerischen Leiterin Andrea Breth, wird nicht stattfinden. „Die Mitwirkenden sind der Auffassung, daß sie in ihrer Arbeit nicht zu einem Ergebnis gekommen sind, das eine Aufführung rechtfertigt“, teilt das Theater mit. Bernhard Minetti, der ursprünglich mitspielen sollte, ist offenbar schon vorher ausgeschieden. Noch dabei waren u.a. Katharina Tüschen, Swetlana Schönfeld, Traugott Buhre und Michael König — alles Darsteller, die bereits mehrfach mit Andrea Breth zusammengearbeitet haben. Egal aus welchen Gründen es zu dieser Entscheidung kam, sie zeugt von Ganzherzigkeit, künstlerischer Verantwortung und Mut. Man bedenke nur das finanzielle Risiko! Bedauerlich natürlich, daß es so kam, und neugierig wäre man paradoxerweise schon zu sehen, was die Schaubühne nicht für vorzeigenswert hält.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
