Preis für ökologisches Wirtschaften: Bionade-Chef ist "Öko-Manager 2007"
Der Verband WWF und die Zeitschrift "Capital" haben die Chefs von Bionade und der Münchener Rückversicherung ausgezeichnet.
BERLIN taz Auf großen Werbeplakaten erklärte sich Bionade in diesem Sommer zum "offiziellen Getränk einer besseren Welt". Ein Argument mehr, diesen Anspruch zu vertreten, hat die Getränkefirma aus Bayern seit Mittwoch: Ihr Miteigentümer und Geschäftsführer Peter Kowalsky wurde zum Ökomanager des Jahres 2007 gekürt.
Den Preis für besonderes ökologisches Engagement in der Wirtschaft verleiht jährlich der Umweltverband WWF zusammen mit der Zeitschrift Capital (Gruner + Jahr). Den Preis erhalten nur solche Unternehmer, die durch ihr Verhalten ein "persönliches Vorbild" für Umweltschutz geben. Weitere Kriterien sind die Verpflichtung der gesamten Firma auf Ökologie und die permanente Verbesserung der Umweltbilanz der Produkte. "Die Grundstoffe für Bionade stammen aus ökologischem Anbau", begründet die Jury ihre Auswahl. Ein großer Teil der Vorprodukte werden in der strukturschwachen Region Rhön angebaut, in der auch die Firma arbeitet. In fünf Jahren sollen 80 Prozent der Grundstoffe in regionalem Bioanbau erzeugt werden. "Die Bionade GmbH garantiert Landwirten, die ihren Betrieb auf ökologischen Landbau umstellen, die Abnahme der Bio-Braugerste und des Bio-Holunders zu 100 Prozent", schreibt die Jury.
Unter der Leitung von Preisträger Kowalsky hat sich das Erfrischungsgetränk seit 2003 von einem Nischenprodukt zum Zeitgeistdrink entwickelt, der in Deutschland flächendeckend angeboten wird. Inzwischen stellt man rund 200 Millionen Flaschen pro Jahr her. CocaCola verkauft Bionade über sein Vertriebsnetz, und seit kurzem gibt es die rote und gelbe Limonade auch bei der McDonalds-Kette McCafé. Obwohl mancher 100-Prozent-Öko dem Unternehmen seine Kooperation mit den Konzernen zur Last legt, hat diese Debatte den Siegeszug der Bionade bisher nicht aufgehalten.
Nikolaus von Bomhardt, der Chef des Versicherungsunternehmens Münchener Rück, erhält den Preis für sein Engagement zur Eindämmung des Klimawandels. Die Versicherung betreibt eine Abteilung für Klimaforschung mit 30 Wissenschaftlern. Diese berechnen die Folgen des Klimawandels und versuchen, Politiker und Manager von der Notwendigkeit der Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes zu überzeugen. Als Rückversicherung übernimmt die Münchener Rück einen Teil der Risiken, die die Erstversicherer wie etwa die Allianz abdecken. Dadurch werden große Schadenssummen verteilt, um sie im Notfall auch bezahlen zu können.
Die dritte Auszeichnung als Ökomanager 2007 erhält Jürgen Schmidt. Er ist Chef der memo AG aus Unterfranken, die "klimaneutrale" Büroartikel verkauft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!